NOVA HILL: THE WOODS. DIE
VERGESSENE ANSTALT
Es sollte nur eine Schulexkursion sein, doch für die Zwillinge Ira und Vanjo wird sie zum
Horrortrip. Allerdings nicht nur für sie, denn zu ihnen und dem recht undurchsichtigen
Exkursionsleiter gesellt sich bald eine achtköpfige Gruppe Jugendlicher eines Bootscamps.
Diese elf stehen im Mittelpunkt des Mysterythrillers The Woods der
schottischen Autorin Nova Hill. Schon der Auftaktband dieser Trilogie mit dem Untertitel
Die vergessene Anstalt zieht den Leser ganz schnell in einen unentrinnbaren
Bann. Ira und Vanjo als sich abwechselnde Ich-Erzähler lassen die Atmosphäre vibrieren,
kaum dass sie das riesige Waldgebiet betreten haben.
Das Wetter am ersten Tag ist sehr unangenehm und große Teile des Areals erwiesen sich als
tückischer Moorwald. Als sie sich auch noch verlaufen, müssen sie mit Bestürzung
feststellen, dass offenbar jemand die Wegweiser versetzt hat. Um so froher sind sie, als
sie dann auch die Bootscamper stoßen, drei Mächen und fünf Jungen. Doch die
Erleichterung war verfrüht, denn die anderen haben sich genauso verirrt.
Auf ihrer gemeinsamen Suche stoßen sie schließlich auf einen Gebäudekomplex mitten im
Wald, eine seit 30 Jahren ungenutzte und völlig heruntergekommene einstige
Lungenheilstätte. Die Nacht verbringen die Jugendlichen behelfsmäßig im Lagerschuppen
neben der Ruine und schon da hat Ira mit einer Angstattacke zu kämpfen, nachdem sie
mysteriöse Stimmen gehört hat. Bald wird auch deutlich, dass die Bootscamper eine wenig
homogene Gruppe sind und unter ihnen mit dem düsteren Benny sogar ein Teilnehmer gar
nicht freiwillig dabei ist.
Natürlich versuchen sie, einen weg aus dem Labyrinth des Waldes zu finden, doch trotz
Kompass erleben sie bei allen Bemühungen der nächsten Tage stets das gleiche unheimliche
Phänomen: jeder Versuch scheitert und der Weg führt sie jedes Mal wieder zu der
Lungenheilstätte. Panik kommt auf, die durch ebenso mysteriöse wie furchteinflößende
Ereignisse noch geschürt wird.
Zudem nehmen Lebensmittel- und Wasservorräte rapide ab, während sich die Spannungen und
das Misstrauen untereinander steigern. Einige scheinen schier auszurasten und es gibt
Horrorerscheinungen wie den Keuchenden Mann. Und schließlich sogar einen ersten Todesfall
mehr aber sei hier nicht verraten. Packend geschrieben, endet dieser Band mit einem
fiesen Cliffhanger.
Doch mit der erfreulichen Nachricht, dass die beiden Folgebände noch in diesem Frühjahr
erscheinen werden. Fazit: ein Leckerbissen für Freunde gruseliger Mysterythriller ab etwa
14 Jahre aber auch erwachsene Leser.
|