AMÈLIE BALCOU: „HOKUSAI: THIRTY-SIX VIEWS OF MOUNT FUJI“

 
Katsushika Hokusai (1760-1849) war der große Meister der japanischen Farbholzschnittkunst. Sein berühmtester Zyklus sind die „36 Ansichten des Berges Fuji“, die ab 1830 auf dem Höhepunkt seines Schaffens entstanden und sofort auch kommerziell ein Erfolg wurden.
Nun hat die französische Kunsthistorikerin Amélie Balcou, Expertin für ostasiatische Kunst sowie japanischen Holzschnitt, den Zyklus – der seinerzeit unter Beibehaltung des Titels nachträglich um zehn weitere Holzschnitte erweitert wurde – mit englischen Texten unter der Bezeichnung „Hokusai: Thirty-six Views of Mount Fuji“ als Leporellobuch herausgebracht.
Die Brillanz des Künstlers zeigt sich in diesen detaillierten Farbholzschnitten von Landschaften und Alltagsszenen in der von Hokusai zur Blüte gebrachten ukiyo-e-Kunst. Da ist einerseits das kontrastreiche filigrane Zeichnen, während er andererseits mit der Kombination von westlichen Perspektiven mit der traditionellen japanischen Bildhaftigkeit einen neuen Trend setzte, der bald zahlreiche Nachahmer fand.
Den besonderen Stil der Farbtafeln prägt aber auch der ausgiebige Gebrauch des erst in dieser Zeit ins Land gekommenen Preußisch Blau. Jeden der 46 Teile des Zyklus beschreibt die Expertin in einem Begleitheft mit seiner Bedeutung und das edle seidenstoffbezogene Leporellobuch mit der silbernen Prägung ist in einen Schmuckschuber verpackt. Das Format der Tafeln ist im Übrigen um etwa ein Viertel seiner Größe gegenüber dem Original reduziert. Fazit: in jeder Beziehung ein Gesamtkunstwerk der besonderen Art.

# Amélie Balcou: Hokusai: Thirty-six Views of Mount Fuji; 138 Seiten, div. Abb., Leporello im Schmuckschuber; Prestel Verlag, München; € 35

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS) 

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