MATT REES: DIE DAMASKUS
CONNECTION
Bisher hatte der britische Erfolgsautor Matt Rees seine hervorragenden Kenntnisse des
Nahen Ostens in seine Krimis um den Ermittler Omar Yussuf eingebracht. Nun startet er eine
neue Serie, deren Held der Spezialagent Dominic Varrazzano ist, ein so harter Hund, dass
James Bond dagegen wie ein gemütlicher Softie wirkt.
Gleich der erste Fall unter dem Titel Die Damaskus Connection springt nicht
nur in die höchst aktuelle Lage im Bürgerkriegsland Syrien. Diktator Assad musste in der
Realität westliche Luftschläge hinnehmen als Strafe für den bisher nicht
bewiesenen Giftgasangriff auf eine Stadt der Rebellen. Als Buhmann für diese
besonders üble Art des Waffeneinsatzes erscheint er also prädestiniert.
Gleich zum Auftakt rast eine regelrechte Achterbahn der Ereignisse los, wenn die Ärztin
Amy Weston mit einer höchst alarmierenden Botschaft auf dem Weg zu Verrazzano umgebracht
wird. Weston war spezialisiert auf die Behandlung von Opfern chemischer Kampfstoffe. Das
Einzige, was sie dem ehemaligen Elitesoldaten und Söldner noch zuschieben kann, ist ein
Zettel mit einer recht kryptischen Botschaft und die gehauchten Worten, dass es sich nur
noch um Tage handelt.
Der Agent arbeitet jetzt für die wenig bekannte Sicherheitsbehörde ICE (Immigrations and
Customs Enforcement) des Innenministeriums, die bei grenzüberschreitenden Straftaten
tätig wird. Unter Hochdruck kommt die ICE auf eine Spur nach Syrien und dort zu einem
ganzen Lager mit angeblich längst auf internationalem Druck vernichteten
Fässern voller Sarin. Doch wer hat mit dem ebenso infernalischen wie heimtückischen
Kampfstoff ein offenbar ganz großes Ding vor? Und wo?
Der Verdacht verdichtet sich, dass es um etwas Weltbewegendes gehen könnte bis hin zu
einem direkten Anschlag auf den globalen Frieden. Die UNO selbst soll das Ziel sein und
Assad der selbstverständliche Schurke. Verrazzano sticht bei seinem knallharten Vorgehen
gleich in verschiedene Hornissennester und hat es schließlich doch mit ganz anderen
abgefeimten Strippenziehern zu tun.
Mehr sei hier natürlich nicht verraten. Der komplexe Fall ist gut eingefädelt,
wenngleich zuweilen etwas romanhaft überzogen. Dafür bietet er atemberaubende Spannung
mit härtesten Actionszenen und damit bestes Lesefutter für alle Thrillerfreunde, denen
007 längst zu abgestanden und märchenhaft geworden ist.
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