BENJAMIN LACOMBE/SÉBASTIEN PEREZ:
FRIDA
Benjamin Lacombe ist der Star der Illustratoren mit zahlreichen großen Bucherfolgen und
nun ehrt der französische Künstler eine legendäre Malerin mit einer Art illustrierter
Hommage: Frida Kahlo (1907-1954). Mit Farben, die stark mit der kraftvoll visionären
Kraft in den Bildern der Mexikanerin korrespondieren, zeichnet er ihr kurzes bewegtes
Leben in dem großformatigen Bildband Frida nach.
Gemeinsam mit dem Autor Sébastien Perez, dessen begleitende Texte fast so poetisch
geraten sind wie die stilvoll schwelgerischen Illustrationen Lacombes, wird die Vita mit
neun Themen dargestellt. Die folgen Fridas Leben mit Abschnitten wie Die Liebe
oder Die Tiere. Am Anfang aber steht Der Unfall mit einer
betörenden Doppelseite, die die von ihr als solche empfundene Metamorphose zeigt, die sie
mit 18 Jahren als folgenreichen Schicksalsschlag durchlitt.
Symbolisch verfremdend folgt Lacombe auch weiterhin Themen und Gemälden der Künstlerin
und tut dies mit nachgerade psychedelisch halluzinierten Bildern voller Farbmagie. Hinzu
kommen 14 Seiten mit raffinierten Ausstanzungen von großer Wirkung, denn jede Seite setzt
beim Weiterblättern neue Aspekte frei und erzählt unter Bildzitaten der Malerin
Geschichten.
Lacombe hat jedoch nicht nur das gesamte höchst künstlerische Konzept einschließlich
des seidigen Covers des Bandes entworfen, im Anhang erläutert er außerdem seine
Illustrationen ausführlich. Fazit: mehr als ein Bildband ein Kunstwerk für sich
und Frida Kahlo hätte der ganz sicher sehr gefallen.
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