GAIMAN/RIDDELL: DER LÄCHELNDE
ODD UND DIE REISE NACH ASGARD
Nicht ganz neu ist Neil Gaimans Geschichte Der lächelnde Odd und die Reise nach
Asgard. Jetzt aber liegt eine einzigartige Neufassung vor, die nicht nur durch die
kunstvolle Aufmachung begeistert sondern noch viel mehr dank der zahlreichen Zeichnungen
von Chris Riddell, dem Meister der comic-haften Illustrationen.
Erzählt wird die Geschichte vom Wikingerjungen Odd, der mit seinem unauslöschlichen
Gute-Laune-Lächeln in seinem Dorf eher ein Außenseiter ist. Früh hat er den Vater auf
einem Raubzug verloren, der Stiefvater bevorzugt nur die eigenen Kinder und obendrein
wurde dem Jungen ein Bein verkrüppelt, als er das Baumfällen mit der großen Axt des
Vaters üben wollte.
Als nun ein ungewöhnlich harter und dauerhafter Winter auf dem Land lastet, zieht Odd in
den Wald. Dort trifft er auf drei Tiere, die sich ihm als verhexte Götter offenbaren. Der
Bär war einst Thor, der Gott des Donners, während der einäugige Adler einst Odin war,
als Allvater mächtigster aller Götter. Und dann ist da noch der schlaue Fuchs, früher
einmal der Himmelsläufer Loki.
Ihm haben sie den bösen Zauber und die Vertreibung aus Asgard, der Heimstatt der
Mächtigen, zu verdanken. Da hatte er sich vom Eisriesen überlisten lassen, der ihn in
Gestalt einer schönen Frau betörte. Der stets unbekümmerte aber auch gewitzte Odd
schafft es, die drei zurück nach Asgard zu bringen. Entscheidend aber ist, wie er mit
seinem wahrhaft nervtötenden Lächeln den grimmigen Eisriesen so um den Finger wickelt,
dass der sich glatt von ihm nach Hause schicken lässt.
Mit spitzbübischem Unterton geschrieben, bekommt die gestraffte Geschichte vor dem
Hintergrund der nordischen Göttersagen ein freundliches Happyend. Und bis zuletzt
begleitet von den aussagestarken Zeichnungen Riddells, hält man mit dieser Prachtausgabe
ein spannendes aber auch witziges und kunstvolles Buch in den Händen, das Erwachsene
ebenso begeistern dürfte wie junge Leser ab etwa 12 Jahre.
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