JACK CHENG: „HALLO LEBEN, HÖRST DU MICH?“


Der elfjährige Alex lebt im US-Staat Colorado. Er liebt alles, was mit Weltall und Raumfahrt zu tun hat. Deshalb hat er sogar seinen Hund nach Carl Sagan benannt, einem berühmten Astrophysiker, der eine populäre Serie im Fernsehen moderierte, in der er den Menschen genau diese Dinge erläuterte.
Aber auch möglichen Außerirdischen versuchte Sagan zu erklären, was die Erde ist und wie wir Menschen leben. Genau das will nun auch Alex und deshalb spricht er alles, was ihm da wichtig erscheint, auf seinen iPod. Den will er dann auf einem Raketenfestival in New Mexico ins All schießen. Und mit solchen Sprachaufnahmen beginnt denn auch Jack Chengs erster Jugendroman „Hallo Leben, hörst du mich?“.
Das geschieht allerdings in einer Form, die ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, denn fast die gesamte Geschichte wird von Alex abschnittsweise vorgetragen. Das liest sich deshalb wie ein gedrucktes Hörbuch, entwickelt sich dabei aber so interessant, dass es wirklich lohnt, sich hineinzuarbeiten. Zumal Alex ein Typ für sich ist, was auch an seinen Lebensumständen liegt.
Seine Mutter verbringt die meiste Zeit auf der Couch vorm Fernseher und möchte nicht gestört werden, da sie gemütskrank ist. Was vermutlich mit dem verstorbenen Vater des Jungen zu tun hat. Zumal auch seine geliebter älterer Bruder weit weg in Los Angeles lebt. So muss Alex quasi auch den Haushalt führen bis hin zum Einkaufen und Kochen.
Bis das Festival naht und er sich auf den langen Weg dorthin macht. Doch inzwischen geht es Alex nicht mehr nur um das große Ereignis in Albuquerque, denn er will auch mehr über seinen Vater herausfinden und den großen Bruder besuchen. Es wird eine turbulente Reise, aber Alex wird mit seiner herzerfrischenden Mischung aus Naivität und Selbständigkeit mit allerlei Abenteuern fertig, ohne Schiffbruch zu erleiden.
Stattdessen lernt er viele Leute kennen und macht viele neue Erfahrungen in Sachen Freundschaft. Obendrein gibt es erfreuliche Überraschungen hinsichtlich seiner Familiengeschichte. Fazit: ein warmherziger Roman, der dank seiner kindgerechten Sprache ab etwa zehn Jahre empfohlen werden kann.

# Jack Cheng: Hallo Leben, hörst du mich? (aus dem Amerikanischen von Bernadette Ott); 378 Seiten; cbt Verlag, München; € 14,99

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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