DANIEL SILVA: DER ENGLISCHE
SPION
In dem mittlerweile 15. Einsatz für seinen Thriller-Helden Gabriel Allon greift
US-Erfolgsautor Daniel Silva einmal mehr auf ein reales Ereignis als Ausgangspunkt
zurück. Vor 20 Jahren starb die weltweit populäre Ex-Prinzessin Diana durch einen
spektakulären Autounfall in Paris.
Silva nimmt ihren Tod in seinem neuen Roman Der englische Spion allerdings nur
ansatzweise zum Vorbild, vor allem aber ist er hier die Folge eines abgefeimten Attentats.
Die vom britischen Thronfolger Geschiedene führt ein skandalumwittertes Leben und nun
geht sie auf einen Ausflug in der Karibik. Mit einer gemieteten Luxusyacht, deren Kapitän
im letzten Moment Ersatz für den verschwundenen Spitzenkoch finden musste.
Dieser Colin Hernandez, über den kaum etwas weiß, legt an Bord eine Zeitzünderbombe und
verschwindet unbemerkt, bevor die Yacht in einem Feuerball versinkt. Die britische
Regierung ist in Nöten und insbesondere der Auslandsgeheimdienst MI6. Dessen Chef Seymour
bittet seine israelischen Kollegen um Unterstützung und so erscheint umgehend deren
Spitzenagent Gabriel Allon.
Eigentlich sollte der James Bond Israels die Leitung seines Dienstes übernehmen, doch
dieser Fall hat Vorrang, wie sich sofort herausstellt. Eine erste Spur weist nämlich auf
einen langjährigen Gegenspieler Allons hin. Mit diesem Spitzenterroristen aus den Reihen
der einstigen IRA namens Quinn hat er noch eine Rechnung offen, denn dessen Bombe war es
vor Jahren, die seinen kleinen Sohn tötete.
Wie schon damals arbeitet Quinn als hochbezahlter Auftragskiller für jeden Schurkenstaat
und jede Terrororganisation, die sich seine Honorare leisten mag. Allon geht jedoch nicht
allein auf die Pirsch, sondern hat seinen Freund beim MI6, den ehemaligen
SAS-Spezialagenten Christopher Keller zur Seite.
Quinn aber hat Querverbindungen zu etlichen Terrornetzwerken in aller Welt und
nicht nur er will Allon und Keller endlich loswerden. Da spielt dann die Ermordung der
Ex-Prinzessin bald nur noch den Aufhänger für eine blutige Jagd. Wobei sich die
Vorzeichen schnell in fataler Weise umkehren und aus den Terroristenjägern Gejagte
werden.
Und ihre Häscher arbeiten ebenso undurchschaubar wie gnadenlos brutal und effektiv. Mehr
sei von dem höchst spannenden Katz- und-Maus-Spiel ums nackte Überleben nicht verraten.
Das ist wie stets rasant, actionreich und mit vielen überraschenden Wendungen
geschrieben. Allerdings auch sehr routiniert, so dass dieser Fall über guten Durchschnitt
in Silvas umfangreichem Werk nicht herausragt.
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