DANNY LEIGH u.a.: DAS
FILM-BUCH
Natürlich sind Nachschlagewerke zur Kinogeschichte schon wegen der Masse der Filme stets
subjektiv in der Auswahl der beschriebenen Streifen. Manche aber sind echte Glücksgriffe
wie Das Film-Buch. Berühmte Filme einfach erklärt, das Film-Experte Danny
Leigh mit einigen Gleichgesinnten jetzt herausgegeben hat.
Bei ihrer Auswahl waren Innovation und nachhaltiger Einfluss wichtiger als reiner
Kassenerfolg oder die Zahl der erzielten Oscars. Da muss das Buch selbstverständlich mit
dem Stummfilm Die Reise zum Mond von 1902 einsetzen und frühe Klassiker wie
Metropolis, Chaplins Lichter der Großstadt oder Fritz Langs
legendäre Filme nicht fehlen. Chronologisch folgen die Kapitel den jeweils großen Zeiten
einer Epoche, wo dann aber Vom Winde verweht (1939) als Farbfilm aus der
Phalanx der SW-Streifen heraussticht an Publikumserfolg und Nachhaltigkeit,
während man über den künstlerischen Wert durchaus streiten kann.
Stilprägendes wie Endstation Sehnsucht, 2001 Odyssee im
Weltraum oder Easy Rider spielt dabei ebenso seine eigene Rolle wie
Woody Allens Stadtneurotiker oder die massenwirksamen Star Wars.
Auf den jeweils bis zu vier Seiten je Film gibt es kompakte Filminformationen,
Hintergrundwissen zu den Regisseuren, Filmplakate und Bilder. Hinzu kommt manches
berühmte Filmzitat wie jenes in den Volksmund eingegangene Nobody's perfect
aus Billy Wilders Manche mögen's heiß, der vermutlich besten Filmkomödie
aller Zeiten.
Auch deutsches Filmschaffen kommt in diesem hervorragend aufgemachten Kompendium gut weg,
so zum Beispiel mit Fassbinder, Wim-Wenders-Filmen oder Wolfgang Petersens Das
Boot. Die Reihe der beschriebenen Filme reicht bis zu Boyhood (Richard
Linklater) von 2014. Kurzinfos über weitere sehenswerte Streifen folgen im Anhang. Fazit:
als schnelles, kompaktes Kino-Lexikon auf jeden Fall empfehlenswert.
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