PAUL MAAR: EIN SAMS ZU
VIEL
Ein Welterfolg waren die sieben Bücher vom Sams und jetzt ist wider Erwarten ein achtes
erschienen. Doch Paul Maar hat mit Ein Sams zu viel nicht Abenteuer Nummer 8
geschrieben sondern eine Art Ergänzungsbuch, das in etwa zwischen den 3. und 4. Band
gehört.
Herr Taschenbier war noch Junggeselle und Untermieter bei Frau Rotkohl, die wiederum hat
irgendwann zwischen den beiden Bänden geheiratet. Wie es dazu kam, erfährt man hier.
Viel wichtiger aber ist natürlich die Geschichte um das eine Sams, das angeblich zu viel
sein soll. Das Sams mit den roten Stachelhaaren, der Rüsselnase und den himmelblauen
Wunschpunkten im Gesicht, das Millionen von Kindern kennen und lieben, ist bekanntlich
eine freche Rotzgöre mit immer neuen Streichen.
Nun hat es aber selbst Mitschuld daran, dass plötzlich bei Frau Rotkohl, die das Sams
besonders wenig mag, ein zweites Sams unterm Tisch sitzt. Es war einer seiner eigenen
Wunschpunkte und ein schusseliges Versehen von Herrn Taschenbier der diesen
Zwilling herbeizauberte. Allerdings ist Sams 2 nur äußerlich das genaue Ebenbild vom
Original, ansonsten jedoch geradezu das völlige Gegenteil: sehr brav und obendrein ein
solch absoluter Vegetarier, dass es sogar Frau Rotkohls Geranien verspeist.
Dieses niedlich angepasste Sams enspricht also ganz den Wunschvorstellungen vieler Eltern
vom richtig netten Kind zum Liebhaben. Um so mehr verabscheut Sams 1 den naiven
Doppelgänger und als auch noch Papa Taschenbier andeutet, dass er die brave Sams-Ausgabe
nicht übel findet, verzieht sich das Original eifersüchtig und sauer auf den Dachboden.
Und heckt allerhand Mist aus, um den unliebsamen Rivalen wieder loszuwerden.
Das Alles liest sich sehr amüsant, reicht aber an den ganz großen Witz der
echten sieben Sams-Bücher nicht heran. Gleichwohl ist es für jeden Sams-Fan
ein feiner Spaß und ansonsten ein idealer Einstieg für Kinder im Vorschul- und
Grundschulalter, die das Sams bisher noch nicht kannten.
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