RODDY DOYLE: ALLES
SUPER!
Der Schwarze Hund kroch durch die Straßen der Stadt. Nur die Tiere in Irlands
Hauptstadt Dublin bemerken das zunächst. Aber es ist ja auch kein Hund im eigentlichen
Sinne, vielmehr steht dieses bösartige Wesen sinnbildlich für Depressionen. Und genau
die haben die Stadt erobert, heimlich und schleichend.
Aus diesem düsteren Thema hat Erfolgsautor Roddy Doyle in erstaunlicher Weise ein
mutmachendes Kinderbuch gemacht. Alles super! lautet der Titel, der sich erst
gegen Ende der Geschichte erscchließt. Eingangs aber lernen die Geschwister Gloria und
Ray aus dem abendlichen Gemurmel der Erwachsenen, warum ihr Onkel Ben jetzt bei ihnen
wohnt und warum er immer seltener so fröhlich ist wie gewohnt.
Die Wirtschaftsflaute hat auch ihn in den Konkurs getrieben und diese sogenannte große
Depression entwickelt sich auch zu einer im medizinischen Sinne, wo die Menschen immer
seltener lachen können und immer trauriger werden. Die Kinder aber wollen das nicht
einfach hinnehmen und vielleicht sind sie ja auch diejenigen, die als Einzige etwas
dagegen tun können.
So werden sie aktiv, um Onkel Ben zu helfen und nicht nur ihm. Damit startet eine Art
Kinderwanderung und die wird zu einer Massenbewegung und zu einem Bündnis der Kinder und
der Hunde, denn es stellt sich heraus, dass in vielen Familien Menschen vom Schwarzen Hund
befallen sind. Ihr Zug wird zu einem immer größeren Abenteuer mit manchen urkomischen
Erlebnissen. Vor allem aber lernen sie eine ganz wichtige Geheimwaffe gegen den so
riesigen Feind kennen positiv sein und denken, das hilft wirklich.
Damit erklärt sich auch der Titel, auch wenn es schließlich die Tiere des Zoos sind, die
den Kindern helfen, um das düstere Ungeheuer ein für alle mal loszuwerden. Und das Alles
schildert Roddy Doyle mit feinem Humor und blühender Fantasie so wunderbar, dass er für
ein tolles Lesevergnügen für junge Leser ab 10 Jahre sorgt und ihnen zugleich die
Ängste nimmt, falls sie es einmal mit solch einem Schwarzen Hund zu tun bekommen sollten.
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