SABINE DURRANT:ICH BIN
UNSCHULDIG
Als die Fernsehmoderatorin Gaby Mortimer mal wieder einen ihrer frühmorgendlichen
Joggingtouren von der Villa im Londoner Süden aus macht, entdeckt sie dabei in einem Park
die Leiche einer jungen Frau. Natürlich ruft sie sofort per Handy die Polizei und tritt
später am Vormittag ihren Dienst an.
Doch ihr so feines Leben mit Wohlstand, Ehemann Philip, achtjähriger Tochter sowie
Kindermädchen und Putzfrau gerät von nun an auf eine ungeahnte Achterbahn und sie selbst
sogar in Haft. Dabei erklärt die Ich-Erzählerin verzweifelt: Ich bin
unschuldig. Das ist auch der Titel von Sabine Durrants Debütroman, in dem sie der
immer mehr in den Abgrund rutschenden Gaby eine überaus glaubhafte Stimme gibt. Zunehmend
hilflos reagiert sie auf vorgebrachte Verdachtsmomente, da sie die Tote doch gar nicht
kannte.
Mit DC Perivale und seiner Kollegin Morrow hat sie dabei Ermittler vor sich, die schon
bald hartnäckig von ihrer Schuld überzeugt sind. Erst sind es nur Widersprüche, in die
sich Gaby verheddert, die aber vielleicht noch erklärbar wären. Dann jedoch findet die
Polizei auch noch Kleidungsstücke von ihr in der Wohnung der erdrosselten Ania und als
offensichtlich wird, dass es doch eine Verbindung zu den Mortimers gegeben haben muss,
regt sich bei Gaby der Verdacht, dass Ehemann Philip damit zu tun haben könnte.
Sie selbst aber verstrickt sich auch immer mehr im Strudel der Verdächtigungen. Letzte
Hilfe scheint der befreundete Klatschreporter Jack zu sein, doch je mehr er und Gaby
herausfinden, desto mehr fürchtet der um die Sicherheit Gabys. Das Alles steigert sich
nach langsamem Einstieg zu einer spannenden Geschichte mit hoher Sogwirkung, deren Ende
hier aber nicht einmal angedeutet werden soll, denn die Autorin wartet mit starken,
glaubwürdig ausgestalteten Überraschungen auf. Fazit: ein fein gestrickter Krimi mit
interessanten Protagonisten und einer betroffenen Hauptfigur, die gerade in ihrer
Verzweiflung und Verwirrung authentisch wirkt.
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