SIMON HEPTINSTALL (Hrsg.): „1001 AUTOS....“


In der 1001-Reihe heißt es üblicherweise, dass hier etwas vorgestellt wird, dass man genossen haben soll, bevor das Leben vorbei ist. Bei dem jüngsten Band über Autos hat man davon abgesehen, denn manche der von Simon Heptinstall und anderen Experten beschriebenen Autos sind allenfalls noch in Museen zu bewundern, schließlich begann die Geschichte des Automobils bereits 1886.
So passt der alternative Titel „1001 Autos – von denen Sie träumen sollten, bevor das Leben vorbei ist“ ausgezeichnet. Allerdings handelt es sich bei manchen der Exponate nicht wirklich um Traumautos, denn es wird auch so manch drolliges Gefährt gezeigt und wer träumt schon von der schwachbrüstigen Ur-Ente 2 CV von Citroen aus dem Jahr 1948, deren 9 PS-Motor ganze 875 ccm hatte, die für stolze 65 km/h sorgten. Während der Leyat „Helica“ von 1919 mit seinem Propellerantrieb einfach nur verrückt aussah, freut sich der Autoliebhaber andererseits über wahre Schönheiten, bei denen rassige Italiener besonders stark vertreten sind.
Die 14 Autoren stellen die Fahrzeuge jeweils mit kundigen Kompakttexten vor und nennen bei den meisten neben dem Baujahr den Hubraum, die PS, die Beschleunigung und die Höchstgeschwindigkeit. Dabei dürfte (abgesehen vom Versuchstypen mit Raketenantrieb) der „Agera“ vom schwedischen Spezialhersteller Koenigsegg mit seinen 443 km/h wohl der heißeste Renner sein. Bei einem Preis von 1,37 Millionen Euro kann man ihn jedoch wohl kaum als Serienfahrzeug bezeichnen, dafür werden aber auch 1115 PS aus 4800 ccm geboten, die für eine Beschleunigung auf 100 km/h in 2,9 Sekunden gut sind.
Wer es noch exklusiver wünscht, sei an den malaysischen Hersteller Bufori und dessen „Genova“ verwiesen. Zu diesem 6 Liter-Pkw von 2011 sagt das Marketing, er sei „für eine Klientel, für die es unakzeptabel ist, sich mit einem Serien-Luxuswagen zu identifizieren.“ Selbst Sean Connery als 007 gab sich weniger snobby und der ist immerhin samt dem legendären Aston Martin DB 5 abgebildet. Auch das Vorwort kommt von einem Prominenten, dem Pinbk Floyd-Mitbegründer Nick Mason, der außerdem auch Rennfahrer war.
Rund 800 Autos werden mit zumeist farbigen Abbildungen präsentiert und eine kleine Hilfe für weniger Kundige bietet ein mehrseitiges Glossar. Fazit: ein feines Nachschlagewerk für alle Autoliebhaber, das sicher manch Überraschendes oder wenig Bekanntes zeigt, aber natürlich je nach Geschmack auch das ein oder andere Schmankerl vernachlässigt hat.

# Simon Heptinsall (Hrsg.): 1001 Autos – von denen Sie träumen sollten, bevor das Leben vorbei ist (aus dem Englischen von Halwart Schrader); 960 Seiten, ca 800 Abb., Klappenbroschur; Edition Olms, Zürich;

€ 29,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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