SYLVIA HEINLEIN: "MISSION UNTERHOSE"

Hannes ist ein Eigenbrötler und Bücherwurm. Er hat es aber nicht leicht mit seinen Eltern. Beide sind Psychologen und Vegetarier, die Fernseher und Computer als schädlich ablehnen und alles mit ihrem klugen Kind ausdiskutieren. Kein Wunder, dass er die vielen Abwesenheiten seiner Eltern heimlich mit Agentenromanen wie denen von Benny Hotton genießt.

Doch Sylvia Heinleins Roman mit dem seltsamen Titel "Mission Unterhose" erzählt nun, wie Hannes in den Sommerferien durch einen Jungen aus der Nachbarschaft aus seiner behaglichen Gartenidylle mit Abenteuerheften und Keksen aufgescheucht wird. Dieser Kalli ist der krasse Gegensatz zu Hannes, laut und überdreht und mit seinen endlosen Witzen eine wahre Nervensäge. Spätestens jedoch, als Hannes Kallis Familie kennenlernt und mitbekommt, wie locker und liberal dort alles zugeht, mag er gar nicht mehr ohne Kalli sein.

Bald schon ergänzen sie sich hervorragend und werden ganz dicke Freunde. Wenn zwei solch starke Charaktere zusammenkommen und der eine unbedingt ultimativer Comedian werden will, der andere dagegen ein kühler Kopf ist und das Talent zum Manager besitzt, dann hat das Folgen. Hannes Mutter nennt den Sohn "Hasenmuckel", der aber möchte viel lieber cool und zäh und noch ganz anderes sein. Und damit geht es jetzt los, indem die beiden gewieften Jungs die Agenteneinheit "Mission Unterhose" gründen. Welche Steiche dabei herauskommen und wie Kalli in einem tollen Finale sogar eine spezielle Karriere macht, soll hier nicht verraten werden.

So viel aber sei gesagt: das Alles ist ein rasanter Spaß voller Witze. Spannend ist es auch und ein Wort steht dick über dieser warmherzig-intelligenten Geschichte: Freundschaft. Und daran werden nicht nur Leser ab etwa neun Jahren sehr viel Freunde haben.

 

# Sylvia Heinlein: Mission Unterhose; 141 Seiten; Tuliupan Verlag, Berlin; € 12,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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