STEVENSON/INGPEN: "DIE SCHATZINSEL"

An Berühmtheit wird "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson (1850-1894) allenfalls noch von Daniel Defoes "Robinson Crusoe" übertroffen. Der äußerst spannende Seeräuberroman wurde gleich nach seinem Erscheinen im Jahre 1883 ein Riesenerfolg, später mehrfach verfilmt und ein Klassiker der Weltliteratur, den Eltern ebenso gern lesen wie ihre Kinder.

Nun gibt es diesen hinreißenden Roman um den Schiffsjungen Jim Hawkins, der davon erzählt, wie er in einer Spelunke die Schatzkarte des berüchtigsten Piratenkapitätn aller Zeiten findet und auf die Schatzsuche geht, in einer großartigen Neuausgabe mit einem von Heinrich Conrad kongenial neu übersetzten ungekürzten Text.

Das Herausragende daran an dem Buch sind jedoch die Bilder von Robert Ingpen, einem der genialsten Kinder- und Jugendbuchillustratoren unserer Zeit. Wie schon bei anderen Klassikern des Genres (u.a. "Alice im Wunderland", "Der Zauberer von Oz") hat der vielfach preisgekrönte Australier auch hier wieder mit feinem Strich, faszinierender Farbgebung und viel Atmosphäre dem Klassiker einen neuen Anstrich gegeben, nachdem ja gerade "Die Schatzinsel" von jeher auch erheblich von den Originalillustrationen des Franzosen George Roux lebte.

Ich-Erzähler Jim Hawkins auf verwegener Schatzsuche voller Gefahren, der einbeinige Long John Silver und all die schillernden Gestalten: so gestaltet erwachen sie zu neuem Leben und der Verlag rundet die hochkarätige Neufassung mit der hervorragenden Idee ab, das Alles auf sepia-farbenem Papier abzudrucken, als habe man den 130 Jahre alten Buchklassiker in einem leicht vergilbten Original in der Hand, nur eben mit anderen als den gewohnten Illustrationen.

 

# Robert Louis Stevenson/Robert Ingpen: Die Schatzinsel (aus dem Englischen von Heinrich Conrad); 192 Seiten, 70 farbige Abb.; Knesebeck Verlag, München; € 24,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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