JAROSLAV PONCAR: "HIMALAYA"

Als Junge hörte der 1945 in Prag geborene Jaroslav Poncar erstmals vom sagenhaften Shangri-La in den gigantischen Gebirgen des Himalaya. 1974 konnte er dann endlich selbst in den gut 2000 km langen Gebirgszug mit den höchsten Bergen der Welt fahren. Ob Ladakh als erster Besucher aus dem Westen, ob Kashmir, Tibet oder Bhutan - er hat sie über die Jahrzehnte alle bereist.

Doch der lange in Köln lehrende Professor für Photoingenieurwesen hat nicht nur viel Spannendes von seinen oft schwierigen Reisen in teils verbotene, teils kaum zugängliche Regionen zu erzählen. Stets hatte er mindestens eine Kamera dabei und wenn er nun seinen ultimativen Bildband zur Dokumentation unter dem Titel "Himalaya - 40 Jahre unterwegs auf dem Dach der Welt" vorlegt, dann fasziniert dieser insbesondere durch die vielen Panoramabilder.

Viele davon machte er mit der sehr speziellen sowjetischen FT 2, einer 35 mm-Panoramakamera mit 50 mm-Objektiv. Gerade in den endlosen weitgestreckten Berglandschaften, in denen die Gebirgswände oft Himmkel und Horizont ersetzen, fangen Panoramaaufnahmen erst ein authentisches Bild ein, seien es die kargen Weiten Tibets, seien es Steppen oder eine Flusslandschaft im Hochland von Bhutan wie die grandiose Szenerie mit dem Kloster Punakha am Zusammenfluss von Pochu und Mochu.

Doch Poncar schloss sich auch ziehenden Nomaden und Pilgern an und fing hinreißende Eindrücke von den Menschen, ihrer Kultur, ihrem Leben ein. Da sieht man Dörfer und Klöster in der kargen Schroffheit der Bergeinsamkeit, manches ruht in majestätischer Ruhe und bei manchen Aufnahmen erschließt sich sich die Schönheit ihrer Melange aus Wucht und Leichtigkeit, aus Elegie und Ewigkeit erst beim zweiten Blick. Fazit: ein einzigartiges Kompendium von Impressionen, dessen Klasse sich vor allem dank dieser Panorama-Präsentation voll entfalten kann.