MAX BRONSKI: "DER TOD BIN ICH"

Max Bronski ist sein Pseudonym und er hat bisher vier erfolgreiche München-Krimis geschrieben. Nun legt er erstmals einen Spionageroman vor, der zwar in der oberbayerischen Idylle einsetzt, dann aber internationale Dimensionen bekommt.

"Der Tod bin ich" lautet der Titel und das ist ein Teil eines berühmten Zitats des Physikers Robert Oppenheimer, dem Vater der Atombombe, der sich damit als "Erschütterer der Welten" bezeichnete. Tatsächlich spielt die Atomphysik eine entscheidende Rolle in diesem Roman, der auch ein Wissenschaftsthriller ist.

Es beginnt mit dem kaltblütigen Mord an dem alten Gutsverwalter Eulmann, der völlig unerklärlich erscheint. Als jedoch dessen Assistent, der verträumte und gern kiffende Tino Senoner, das Erbe des Toten antreten soll, fängt er bald an auf eigene Faust zu recherchieren. Das Erbe erweist sich als eher dürftig, besteht es doch lediglich aus einem Notizbuch, allerdings mit einem Zitat auf der ersten Seite - jenem Oppenheimer-Zitat.

Völlig rätselhaft wird es für Senoner, als dann auch noch seine Tante ermordet wird und seine Mutter spurlos verschwindet. Wer war Richard Eulmann?! Ein Tarnname für Berthold Oftenhain und das führt weit zurück in die 50er und 60er Jahre, als zwischen den westlichen Alliierten und dem Ostblock der Kalte Krieg tobte. Auf der Jagd nach der atomaren Überlegenheit geriet auch der DDR-Physiker Oftenhain zwischen die Fronten, zumal er scheinbar auf der Spur der sogenannten Weltformel war.

Er wurde zum Doppelagenten von CIA und KGB und schließlich verstarb er nach seiner Flucht in den Westen. Jedenfalls offiziell und für die gegnerischen Kräfte offenbar endgültig. Um so mysteriöser ist deshalb seine Exekution jetzt im Jahr 2006. Ehemalige Agenten aus Ost und West schalten sich ein und es kommt zu dramatischen Ereignissen. Die bunte Melange lebt von stark gezeichneten Figuren und vielen typischen Ingredienzen klassischer Agentenromane bis hin zu Mikrofilmen und Ostagentinnen im Ganzkörpereinsatz.

Das Ende sei hier nicht verraten, zumal es durchaus überrascht. Bronski macht es wahrlich spannend, auch wenn dem Ganzen noch ein wenig der Schliff fehlt, um den Meistern des Genres Konkurrenz zu machen. Gute Unterhaltung auf beachtlichem Niveau aber wird auf jeden Fall geboten.

 

# Max Bronski: Der Tod bin ich; 398 Seiten, Klappenbroschur; Antje Kunstmann Verlag, München; € 16,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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