C. C. FISCHER: "ERLÖSUNG"

Notärztin Dr. Ella Bach kann bei einem nächtlichen Einsatz in einem Berliner Penthouse mit Mühe einer entsetzlich zugerichteten jungen Frau das Leben retten. Der Täter hat dies allerdings mitbekommen und spätestens, als das Opfer am nächsten Tag aus der Notaufnahme der Charité verschwunden ist und der Fahrer des Rettungswagens ermordet wird, beginnt für Ella eine lebensgefährliche Achterbahnfahrt.

So dramatisch ist der Einstieg in Claus Cornelius Fischers packenden Thriller "Erlösung". Unversehens sieht sich die Ärztin als Verdächtige verfolgt, doch es sind ihr weit gefährlichere Häscher als die Polizei auf den Fersen, für die Mord eine lässige Methode ist, um Probleme aus dem Weg zu schaffen. Das verschwundene Opfer, eine französische Studentin, hatte offenbar bei Studien zur Wirtschaftsgeschichte höchst Kompormittierendes aus der Vergangenheit herausbekommen.

Einiges deutet auf die Hochfinanz hin und auf ihrer Flucht findet Ella Unterstützung bei dem Journalisten Danny, der allerdings so undurchschaubar agiert, dass seine simple Rolle als Pressemann sehr zweifelhaft erscheint. Der oder die Mörder, die Ella nachjagen, wiederum scheinen mächtige Auftraggeber zu haben und immer weniger weiß die Gejagte, wem sie noch trauen kann.

Infam aber wird es, als immer neue Morde geschehen und diese so manipuliert werden, dass Ella zur schließlich öffentlich verfolgten Killerin wird. Wenn es in dem sich auftuenden Wirrwarr von Korruption, Lügen und skrupelloser Gewaltanwendung einen Zielort geben kann, liegt er offenbar in Frankreich und auf ihrer Jagd durchs Land hat Ella dann eine höchst merkwürdige Assistentin, denn diese Annika sorgt mit ihren wiederholten Epilepsieanfällen für zusätzliche spannungsfördernde Wendungen.

Und zu dem sich dramatisch aufschaukelnden Finale hin offenbaren sich sehr aktuelle Dimensionen von Machenschaften der internationalen Finanzwelt, die so real wirken, dass es den Leser schaudert. Nicht von ungefähr lässt Autor Fischer, ein langjähriger Spitzenjournalist, einen tief in die atemberaubenden Pläne verstrickten Banker über all die Ackermanns und Co sagen, sie seien Freibeuter, Hasardeure und Herrenmenschen.

Das Alles endet schließlcih als veritabler Thriller um globale Wirtschaftskriminalität mit einem nicht sehr realistischen aber absolut filmreifen Showdown. Das ist flott und schnörkellos und mit hervorragenden Dialogen geschrieben und kommt bei aller Hochspannung und Bruatlität ohne reißerische Szenen voller Blutvergießen aus. Fazit: vielleicht nicht sehr wirklichkeitsnah im Ablauf, doch vor realem Gegenwartsszenario ein echtes Lesevergnügen für Thrillerfreunde.

 

# Claus Cornelius Fischer: Erlösung; 527 Seiten; Karl Blessing Verlag,. München;

€ 19,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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