LUKAS HARTMANN: "ALL DIE VERSCHWUNDENEN DINGE"

In seinem neuen Kinderbuch widmet sich der Schweizer Erfolgsautor Lukas Hartmann dem Verlieren und Wiederfinden. "All die verlorenen Dinge" lautet der Titel und darin verliert der kleine Karl ständig etwas vom Spielzeug über die neue Schirmmütze bis hin zum Portemonnaie. Natürlich mahnen die Eltern, besser auf seine Sachen aufzupassen, doch das nützt wenig.

Bis eines Tages sogar der Kasper verschwunden ist, die Handpuppe, die jedesmal zu seinem besten Freund wurde, wenn er seine Hand hineinsteckte und ihn lebendig machte. Karl ist untröstlich und so überraschen ihn die Eltern schließlich mit dem so lange schon vergeblich gewünschten Hund. Karl nennt ihn Timo und ist glücklich, aber den Kasper kann er trotzdem nicht vergessen.

Und dann machen sich Karl und Timo in einer Vollmondnacht heimlich auf in den Stadtpark. Dort hatte Karl den Kasper zuletzt gehabt und er ist überzeugt davon, dass es da irgendwo einen geheimnisvollen Ort gibt, wo all die verlorenen Dinge von ihren rechtmäßigen Besitzern wiedergefunden werden können. Das ist nun ein weg voller Abenteuer, auf dem die Beiden auf ein sprechendes Auto stoßen, das sie tatsächlich zu einem seltsamen Fest der verlorenen Dinge bringt.

Warum Karl dort zwar auch seinen Kasper wiederfindet und trotzdem nicht mitnimmt, sei hier nicht verraten, denn das soll ja für kleine Leser im Grundschulalter spannend bleiben. Die ebenso fantasievolle wie sensible Geschichte wird noch verschönert durch die wunderbaren farbigen Illustrationen von Tatjna Hauptmann und sie sollte in keinem Kinderzimmer fehlen.

# Lukas Hartmann: All die verschwundenen Dinge; 90 Seiten, farbig ill.; Diogenes Verlag, Zürich; € 13,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)