JACQUELINE WEST: "OLIVE UND DAS HAUS DER SCHATTEN"

Olive Dunwoody ist elf Jahre alt und recht einsam wegen der vielen Umzüge ihrer Eltern. Außerdem halten diese sie für nicht besonders helle, weil sie im Gegensatz zu den beiden Mathematik-Professoren eher eine Niete in Mathe ist. In der alten viktorianischen Villa der verstorbenen Miss McMartin aber, in die sie jetzt eingezigen sind, warten Herausforderungen auf das Mädchen, bei denen ihr Rechenkünste kaum nützlich wären.

Olive hat den unbehagliche Gefühl, dass irgendetwas Unheilvolles in dem alten Gemäuer lauert. Nun hat sie noch Ferien und ihre Eltern kümmern sich wie immer nur um ihre Arbeit. Also streift sie durch die Räume, in denen sich noch all die alten Sachen der mysteriösen Vorbesitzerin befinden. Einschließlich vieler großer Gemälde, von denen Olive vermeint, dass sich darin kaum merklich etwas verändert.

So beginnt Jacqueline Wests Geschichte um "Olive und das Haus der Schatten", in dem eines Nachts der große alte Kater Horatio auftaucht und wie selbstverständlich mit menschlicher Stimme erklärt, dass die Dunwoodys nicht erwünscht seien seitens des Hauses. Als nächstes findet Olive eine seltsame alte Brille und kaum hat sie die aufgesetzt, sieht sie nicht nur Leben in den Gemälden, sie kann diese damit sogar betreten. Doch über all dem liegt eine düstere Stimmung und die Bewohner der Bilder haben Angst - vor dem bösen Aldous McMartin mit den magischen Fähigkeiten.

Er war es auch, der den kleinen Morton eingesperrt hatte, den Olive nun befreit. Zwar kommen ihr aus den Gemälden auch noch die ebenfalls sprechenden Katzen Harvey und Leopold zur Hilfe bei ihren Nachforschungen, dennoch wird das Ganze immer verworrener, je mehr sie erfährt. Und schließlich macht das mutige Mädchen einen folgenschweren Fehler und es kommt zur unheimlichen Begegnung mit dem Bösen...

Mehr sei von den ebenso athmosphärisch wie packend erzählten Geschehnissen nicht verraten. Immer neue Rätsel, falsche Fährten und die wunderbar ausgeformten Charaktere - allen voran die sympathische Heldin - machen diese aufregende aber auch humorvolle Geschichte zu einem tollen Lesevergnügen für junge Leser ab zehn Jahre. Und wer dem Schluss entgegengefiebert hat, darf sich freuen: es wird Fortsetzungen mit Abenteuern Olives aus dem Haus der Schatten geben!

 

# Jacqueline West: Olive und das Haus der Schatten (aus dem Englischen von Leonard Thamm); 220 seiten, ill., Broschur; Rowohlt Rotfuchs, Reinbek; € 12,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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