KATHRIN LANGE: „FLORENTURNA"

Florenturna, das ist eine Parallelwelt zu der unseren, erschaffen von der Göttin Selene. Nun aber, also etwa um das Jahr 1500 unserer Zeitrechnung, droht der finstere Mercurius nicht nur, diese fremdartige und doch gar nicht so unähnliche Welt jenseits des Schleiers zu vernichten, sondern auch die unsere. Da soll ausgerechnet der unglückliche elfjährige Girolamo zum Retter wider Willen werden, denn der vom Vater stets verprügelte Junge ist ein Auserwählter. Ohne es zu ahnen.

So beginnt Kathrin Langes erster Band der Trilogie „Florenturna – Die Kinder der Nacht", in der die Narratore, Erzähler wie Girolamo, besondere Gaben haben, Dinge aus dem Nichts zu erschaffen und zwischen den Parallelwelten hin- und herzureisen. Zunächst aber muss der ahnungslose kleine Held aus seinem Heimatdorf bei Florenz fliehen, nachdem dieses von unheimlichen Flugwesen angegriffen wurde. Durch den Spielmann Matteo erfährt er erstmals von seiner Andersartigkeit und er begegnet dem blinden Nadir, einem weiteren Narratore.

Durch den Maler Hieronymus Bosch lernen die Jungs die Welt Selenes kennen, die immer mehr von den blutrünstigen Jägern des Mercurius bedroht wird. Girolamo findet weitere Narratore als Verbündete und in höchster Not wagen sie sich in das Zentrum des Bösen, die Schwarze Burg, denn nur sie, die Kinder der Nacht, können die Welten vor dem Untergang retten. Wenn sie gegen all die von Mercurius geschaffenen grausigen Wesen bestehen...

Das Alles ist hochspannend geschriebene Fantasy mit vielen originellen Einfällen, die auch Harry-Potter-Fans begeistern dürfte. Da es nicht nur in dem hochdramatischen und absolut filmreifen Finale ziemlich gewalttätig zu geht, sei dieser fulminante Trilogie-Auftakt allerdings erst ab etwa 12 Jahre empfohlen.

# Kathrin Lange: Florenturna – Die Kinder der Nacht; 412 Seiten; Fischer Schatzinsel, Frankfurt; € 14,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)