NICK BRANDT: „A SHADOW FALLS"

Ein einsamer Löwe, Giraffen im Abendlicht, Auge in Auge mit Elefanten – nein, Nick Brandt macht keine Tierfotografien sondern individuelle Porträts von den Tieren. Alles ist echt an seinen erhabenen Schwarzweißbildern, denn der gebürtige Brite arbeitet mit einer analogen Mittelformatkamera Pentax 67 ohne Teleobjektiv. Sein Geheimnis ist die stoische Geduld, mit der er stunden- oder tagelang in der der freien Wildbahn auf die Tiere und den richtigen, den einzigartigen Moment wartet, nachdem er sich bis auf wenige Meter an sie herangepirscht hat.

Fast, als inszenierten sie sich selbst, so wirkt es bei manchen Aufnahmen, während andere eine atemberaubende Intimität mit dem Gegenüber oder aber untereinander vermitteln. Es sind Bilder von archaischer Anmut, die den Betrachter in die authentisch wirkenden Szenerien zu ziehen scheinen. Eine Nähe, die echter nicht sein könnte, Attitüden und Posen im wahrsten Sinne des Wortes ungekünstelt, und das Alles in Großaufnahmen in sanfter Sepia-Tönung – das samt all den übrigen vorgenannten Qualitäten führte jetzt zu recht zur Auszeichnung mit dem „Silbernen Fotobuchpreis".

Und in den Vorworten von Vicki Goldberg und Peter Singer wird die Herangehensweise und der hohe Wert von Brandts Fotokunst als ein Ergebnis aus Schönheitssinn, Ehrfurcht vor der freien Natur und Sympathie für die Tiere bezeichnet. „A Shadow falls/Schatten über der Wildnis" ist ein einzigartiges Fotobuch, das Natur- und Kunstfreunde gleichermaßen faszinieren dürfte.

 

# Nick Brandt: A Shadow falls/Schatten über der Wildnis (aus dem Englischen von Martin Rometsch); 132 Seiten, 58 Duplex-Aufnahmen, Supergroßformat; Knesebeck Verlag, München; € 60

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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