ARMIN ROHDE: „GRÖßENWAHN UND LAMPENFIEBER"

Wer den wuchtigen Schauspieler in Rollen wie den grantigen Kommissar Christensen, als sympathischen Proleten oder hemdsärmeligen Geschäftsmann auf Bildschirm, Leinwand oder Bühne erlebt hat, kann sich kaum vorstellen, dass Grimme-Preisträger Armin Rohde einst ausgerechnet angesichts eines Tanztheaters von Pina Bausch sein Erweckungserlebnis für den Beruf des Schauspielers hatte.

Wie der Sohn einfacher Leute aus dem Ruhrgebiet als Außenseiter und Klassenclown im Gymnasium dann den Weg zur renommierten Essener Folkwangschule und ins Ensemble namhafter Schauspielhäuser fand, davon erzählt Rohde in seinem Buch „Größenwahn und Lampenfieber". Jedes Wort ist von ihm selbst geschrieben, doch es ist weder eine eitle Nabelschau noch eine detaillierte Autobiographie dabei herausgekommen sondern ein hinreißender Exkurs über den eigenen Werdegang.

Den aber nutzt der wandlungsfähige Vollblutschauspieler zu einer Art Handbuch für angehende Schauspieler. Mit einer Fülle aufschlussreicher Geschichten und Anekdoten über typische Lebensstationen vom ersten Vorsprechen an einer Schauspielschule über Erfahrungen mit Meistern und Chaoten der Regiekunst bis zu den Unterschieden zwischen Theater- und Filmarbeit hat der 54-Jährige ungeheuer viel zu erzählen und das tut er ebenso gekonnt wie spannend.

Die Wahrheit über Schauspieler" lautet der Untertitel des Buches und in der Tat hat man selten so unterhaltsam und fundiert Einblick bekommen in eine Berufsfeld, für das der vielseitige Star folgende Voraussetzungen benennt: den inneren Drang dazu, die nötige Begabung, ein dickes Fell und – viel, viel Arbeit.

 

# Armin Rohde: Größenwahn und Lampenfieber. Die Wahrheit über Schauspieler; 256 Seiten, div. Abb., Klappenbroschuer; Rowohlt Verlag, Reinbek; € 12

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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