HARRY ROWOHLT/WALTER TRIER: „DER LUSTIGE DAMPFER"

Der in Prag geborene Zeichner und Illustrator Walter Trier (1890-1951) wurde spätestens in der Zusammenarbeit mit Emil Kästner (1899-1974) weltberühmt – man denke nur an das klassische gelbe Titelbild zu Kästners „Emil und die Detektive" von 1929. Offenbar gab es aber noch ein nicht mehr realisiertes Kinderbuchprojekt der beiden Künstler aus den 40er Jahren. Dessen Bilder wurden erst 2005 im Nachlass Kästners gefunden.

Welch ein Glück, dass man auf die Idee kam, die schlichten und zugleich so originellen Bilder samt der Einbandidee Harry Rowohlt vorzulegen. Der Sprachkünstler und zweifach mit dem Deutschen Jugendbuchliteraturpreis ausgezeichnete Autor machte aus der drolligen farbenfrohen Zeichengeschichte mit mal witzigen, mal lebensklugen Zweizeilern das wunderschöne Bilderbuch „Der lustige Dampfer".

Zentrale Figur ist der Pekinese, den nichts so recht beeindrucken kann. Um so mehr amüsieren sich Passagiere und Manschaft am kauzigen Treiben von klugen Delfinen, einem Fliegenden Fisch oder der flirtenden Qualle Kalle. Ein Schwertfisch macht sich freundlich grinsend einen gereimten Schaschlik und die Krake ersetzt gleich ein ganzes Orchester und sorgt für allseitigen Spaß. Der nun sogar den Pekinesen beeindruckt.

Fazit: ein Bilderbuch in ebenso altmodischem wie zeitlosem Stil, das nicht nur Kinder ab 5 Jahre sich immer wieder begeistert anschauen werden.

 

# Harry Rowohlt/Walter Trier: Der lustige Dampfer; 32 Seiten, farbig ill., Großformat; Cecilie Dressler Verlag, Hamburg; € 14,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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