MARK BEGO: „ELTON JOHN – DIE STORY"

Reginald Kenneth Dwight, 1947 als Sohn eines RAF-Offiziers geboren und als Einzelkind in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, begann wie ein gewisser Mozart noch vor der Schulzeit mit dem Klavierspielen. Als Elton John wurde er ab 1970 nicht nur einer der schillerndsten Weltstars der Musikszene, mit unerschöpflicher Kreativität hat er sich auch längst den Ruf eines Mozart der Pop-Musik erworben dank unzähliger Hits aus eigener Feder und etlicher Erfolgs-Musicals.

Nun mag es bereits etliche Biografien zu dem exzentrischen Engländer geben, doch „Elton John – Die Story" von Mark Bego dürfte die umfassendste und detaillierteste sein. Bego schreibt mit der Versiertheit des Biografen, der schon die Lebensgeschichten vieler großer Musistars durchleuchtet hat. Zugleich beschreibt er schonungslos und dennoch nicht niedermachend auch über all die Schattenseiten im kunterbunten Leben des noch immer höchst rührigen Ausnahmekünstlers.

Zunächst aber zeichnet der Autor ein präzises Bild der Kindheit und Jugend und des zähen Aufstiegs. Noch einmal erfährt man ausführlich von jenem Club-Konzert im „Troubadour" in Los Angeles am 25. August 1970, das den Durchbruch für „Captain Fantastic" brachte, wie sich der spätere Sir Elton John selbst gern nannte. Es gibt viele Einblicke in die Produktionen all der Erfolgsalben und in das schillernde Musikbusiness, aber auch in die vielfältigen Freundschaften oder Rivalitäten zu anderen Künstlern wie John Lennon, Rod Stewart oder David Bowie, um nur einige zu nennen.

Das Spannendste jedoch über den wohl einzigen Star, der erst mit einer Frau – der Deutschen Renate Blauel – verheiratet war und später einen Mann ehelichte, sind all die Extravaganzen, Affären, Wutausbrüche, Skandale, die Bulimie-Zeit, Depressionen bis hin zu Suizidversuchen, die hier akribisch aufgeführt werden. Von vielem wusste man zuvor schon, von manchem aber nicht in dieser Faktengenauigkeit.

Diese sehr persönlichen Ausführungen unterstützt Bego durch eine Fülle von Zitaten insbesondere von Elton John selbst. Das gibt dem Berschriebenen nicht nur viel Lebenigkeit, es macht die Darstellungen auch überaus authentisch. Fazit: die Licht- und Schattenseiten einer der genialsten Ikonen der modernen Musikgeschichte wurden noch nie so umfassend, gekonnt und spannend ausgeleuchtet. Und sie regen sofort an, wieder eines der vielen dutzend Alben mit seinen Songs aufzulegen.

 

# Mark Bego: Elton John – Die Story (aus dem Englischen von Kirsten Borchardt, Thomas Pfeiffer, Violeta Topalova); 543 Seiten, div. Abb.; Hannibal Verlag, Innsbruck; € 29,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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