ROBERT GERNHARDT: „FAMILIE ERDMÄNNCHEN"

Wenig bekannt ist, dass Robert Gernhardt auch Gedichte für Kinder verfasst hat und 1976 sogar einen kleinen Lyrikband für ganz junge Leser herausbrachte. Eines der putzigen Gedichte von damals gibt es nun als Bilderbuch mit kongenialen Illustrationen von Alexandra Junge unter dem Titel „Familie Erdmännchen".

Ganze 18 Zeilen hat das Gedicht um diese kuriose Familie, die aus acht ulkigen Persönchen besteht. Und die sind auf Wohnungssuche, weshalb sie eine Zeitungsanzeige aufgeben. Was sie suchen, zeigen die Doppelseiten in Wort und Bild: eine Wohnung mit acht Türen, acht Öfen, acht Küchen und so weiter. Schwierig wird es nur mit der Mietpreisvorstellung von einer Mark: „Wer hilft uns aus der Wohnungsnot? Wir warten auf ihr Angebot!"

So locker, lustig bis komisch Gernhardts Zeilen sind, so ulkig sind die Bilder dazu. Die bieten manch skurrile Details, haben ihren starken Höhepunkt aber bereits in der Mitte mit dem Treppenhausbild, das ganz im Stil der Vexierbilder M. C. Eschers herrlich verdreht ist. Die Figuren dazu sind eher schräg als niedlich, der Grundschultest hat gleichwohl ergeben, dass sie ebenso kindgerecht geraten wie das Drumherum.

Fazit: ein feines Schmankerl, das nicht nur kleinen Lesern ab sechs Jahren Spaß machen wird.

 

# Robert Gernhardt/Alexandra Junge: Familie Erdmännchen; 32 Seiten, farbig ill., Großformat; Aufbau-Verlag, Berlin; € 16,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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