VINCENT MUNIER: „KAMTSCHATKA"

Kamtschatka, das ist eine Halbinsel im östlichen Sibirien, ein Landstrich mit 370.000 Quadratkilometern größer als ganz Deutschland, das sich im Wesentlichen die Menschen und Bären teilen. Mit rund 380.000 Menschen ist die abgeschiedene Region eine der am dünnsten besiedelten Russlands. Dass diese Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten so unberührt geblieben ist, verdankt sie auch der Tatsache, dass sie bis 1989 über Jahrzehnte militärisches Sperrgebiet war.

Die Faszination dieser einzigartigen Region mit ihren imposanten Bergkulissen, den vielen schneebedeckten, teils aber noch aktiven Vulkanen, den 10.000 Braunbären und den Rentierherden hat der bereits mehrfach preisgekrönte Naturfotograf Vincent Munier in seinem opulenten Bildband „Kamtschatka. Unberührte Wildnis zwischen Gletschern und Geysiren" festgehalten.

Es sind zumeist Bilder von Orten, die kaum je ein Mensch zuvor betreten hat, und sie fesseln voller Atmosphäre, wobei manches geradezu mystisch gefärbt ist. Ob die bizarren Geweihwälder der Rentiere im Schneegestöber, ob Bären beim Fischfang oder Wälder in unberührter Natur, diese Fotos setzen in ihrem überwältigenden Reichtum an Wildnis und ihrem ungewöhnlichen Gleichgewicht Emotionen frei.

Anna Konevskaya, Lehrerin in Petropawlowsk-Kamtschatki, der Hauptstadt der Halbinsel, gibt dazu einleitende Erläuterungen. Sie begleitete Munier auf seiner Reise durch ihre Heimat. Fazit: dies ist ein Bildband, der in besonderer Weise die Dualität von Furcht und Faszination der Natur offenbart.

 

 

# Vincent Munier: Kamtschatka. Unberührte Wildnis zwischen Gletschern und Geysiren (aus dem Französischen von Ursula Fethke); 160 Seiten, 100 farbige Abb., Großformat; Knesebeck Verlag, München; € 39,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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