ANDREAS HARTMANN: „DER HERR DER WOLKEN"

Ein wunderbares Fantasyabenteuer ist Andreas Hartmann mit seinem Debütroman „Der Herr der Wolken" gelungen, mit dem er den „rotfuchs-Fantasy-Schreibwettbewerb 2007" gewann. Im Mittelpunkt steht dabei der Bauernjunge Tolig aus dem Lande Matar, den ein riesiger Raubvogel in das ferne Bilan verschleppt. Nur mit Mühe kann sich der mutige Junge davor retten, an den Nachwuchs des Vogels verfüttert zu werden.

Entsprechend froh ist er, als ihn eine Gruppe ziemlich tolpatschiger Soldaten der Königin Dunora aufgreift und mitnimmt. Dunora hat gerade große Probleme mit dem anmaßenden Magier Rigul, denn dieser gefährlich bösartige Kerl will unbedingt Hofmagier und damit mächtigster Mann bei Hofe werden. Als sie ihn abweist, rächt er sich, indem er den Stein von der Mündung des Wolkensees fortrollt, so dass die Regenwolken die Welt mit ewiger Dunkelheit bedrohen.

Tolig mit seinem frechen Mundwerk wird von der Königin beauftragt, das Land Bilan vor genau diesem Magier zu retten. Zum Glück trifft Tolig auf den Magier Moguwol, der ebenfalls gegen Rigul kämpfen soll. Nur gemeinsam hätten diese Beiden vielleicht eine Chance, aber der kauzige Moguwol hat so seine Macken und eitel ist er obendrein. Und seine Begleiter, ein sprechender Wanderstab und ein ebenso gesprächiger Teekessel sind auch recht seltsam und streiten sich in einem fort. Vor allem aber – die wackeren Streiter müssen erst einmal in die Singenden Berge gelangen, wo Rigul haust.

Schon bis dahin haben sie manch schräges Abenteuer zu bestehen und treffen auf ungewöhnliche Zeitgenossen wie die in der Wüste gestrandeten Hinzlinge oder eine schlafende Riesin, die sie unbedingt für ihre Sache gewinnen müssen. Und schließlich kommt es zum großen Aufeinandertreffen der Magier, bei dem Tolig als pfiffiger Mitstreiter mit seiner Fantasie und Frechheit eine entscheidende Rolle spielt. Es soll hier nicht verraten werden, ob es gelingt, den Wolkensee wieder zu verschließen und die Welt zu retten, aber spannend wird es auf jeden Fall.

Die ganze Geschichte überzeugt, denn sie ist flott und witzig geschrieben und bietet außer überzeugend gezeichneten figuren auch manch filmreife Szene. Wohltuend erweist sich im Übrigen, dass sämtliche Abenteuer ohne grobe Gewalt auskommen und vielmehr auf Geist und Fantasie baut. Fazit: ein rundum empfehlenswertes Buch für junge Leser ab etwa 10 Jahre.

 

# Andreas Hartmann: Der Herr der Wolken; 318 Seiten; Rotfuchs Verlag, Reinbek; € 12,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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