PAUL SHIPTON: „EIN SCHWEIN RETTET DIE WELT"

Schwein gehabt, Zeus" war eine urkomische Geschichte, in der Gryllus, ein Mitglied aus der Mannschaft des Odysseus, von der Halbgöttin Kirke in ein Schwein verzaubert worden war. Als solches erlebte er so tolle Abenteuer im antiken Friechenland, dass – um im Bild zu bleiben – die Schwarte knackte.

Doch Gryllus hatte eine große Sehnsucht: er wollte endlich wieder in seine Menschengestalt zurück. Nun sieht er endlich eine Chance, denn zusammen mit der Nachwuchsprophetin Sibylle und einem pickligen Jungdichter namens Homer landet er wieder auf Kirkes Insel Aiaia. Ganz so einfach aber wird das nicht mit der Rückverwandlung, denn Sibylle empfängt von ganz oben eine rätselhafte Botschaft, nach der auf Gryllus zuvor noch eine ungeheuer schwierige Aufgabe wartet, denn er soll die ganze Welt vor großem Unheil bewahren.

Ein Schwein rettet die Welt" heißt denn auch Paul Shiptons Fortsetzung der saumäßig spannenden und witzigen Abenteuer, die den Vierhufer einfach nicht zur Ruhe kommen lassen. Dabei neigt das gefräßige Borstenvieh eigentlich zur Faulheit und möchte am liebsten ein Geschäft mit Kuchen und Pasteten aufmachen.

Aber Gryllus kann nun mal die Schnauze nicht halten – die menschliche Sprache beherrscht er ja auch als Schwein! - und gerät in eine regelrechte Verschwörung höchster Kreise. Ob und wie er die Welt rettet, soll hier nicht verraten werden, doch immerhin gibt er dem weltfremden Homer später sämtliche Informationen, die der benötigt, um daraus die „Ilias" und die „Odyssee" zu verfassen. Ohnehin lernt man bei dem frechen Spaß ganz nebenher auch eine Menge über die Antike und das ist dann ein zusätzliches Vergnügen für Leser von etwa zehn bis etwa 88 Jahre.

 

# Paul Shipton: Ein Schwein rettet die Welt (aus dem Englischen von Stephanie Menge); 271 Seiten; Nagel & Kimche, Zürich; € 16,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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