TANNERT/BADER: „NEUE DEUTSCHE MALEREI"

Die Kampfansage der jungen Wilden unter den Malern nach der Wende war weit über Deutschlands Grenzen hinaus erfolgreich. International beachtet ist eine neue deutsche Generation erblüht, die ein Spektrum ungeheurer Vielfalt zwischen „Neuer Leipziger Schule" und „Dresden Pop" zu bieten hat und keine Schau vor der Fusion von künstlerischer Integrität und kommerziellem Erfolg hegt.

Die Kunstexperten Christoph Tannert und Graham Bader legen dazu das deutsch-englische Kompendium „Neue Deutsche Malerei" mit 31 jungen Künstlern vor, die das Potenzial haben, zu den großen Namen der Kunstszene im 21. Jahrhundert zu zählen. Einige von ihnen wie Tim Eitel, Neo Rauch oder Matthias Weischer erzielen bereits heute Höchstpreise, bei anderen wie Norbert Bisky ist zumindest das Publikumsinteresse schon auf breiter Ebene entfacht.

Die überwiegend in den 60er und 70er Jahren geborenen Künstler kennen keine Tabus außer gegebenenfalls der Idylle und erstrecken ihre Fantasien, Zumutungen, Realitäten und Surrealismen bis hin zur reflexiven Auseinandersetzung mit den großen Meistern der klassischen Moderne. Vieles wird in Frage gestellt und das Schöne und die Poesie sind wie das Ideale allenfalls in Spuren zu entdecken. Kraftvoll, oft ungebärdig, eigenständig und zuweilen mutwillig 'geschmacklos' geben sie sich zugelich in vielen Arbeiten geradezu demonstrativ gleichgültig im vermeintlichen Protest.

Für jeden Kunstinteressierten ist dieser hervorragend aufgemachte Band samt seinen erhellenden Künstlerporträts ein hochspannender Einstieg in die funkelnde Kunstszene der dynamischen Neuen Deutschen Malerei.

 

# Christoph Tannert/Graham Bader: Neue Deutsche Malerei (deutsch-engl. Original); 256 Seiten, 200 Abb., Großformat; Prestel Verlag, München; € 49,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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