JIM RAKETE: „PHOTOGRAPHIEN 1970-1997"

Nun ist sie endlich wieder zu haben, die einzigartige Bildersammlung des Günther „Jim" Rakete. Vor zehn Jahren erstmals veröffentlicht und inzwischen längst vergriffen, gibt es „Jim Rakete. Photographien 1970-1997" jetzt in einer broschierten Sonderausgabe.

Der Mann mit dem dynamischen Namen, der übrigens kein Pseudonym ist, entwickelte seine Leidenschaft für das Fotografieren der Berliner Rock- und Theaterszene schon in seinen Teenagerjahren und zu Zeiten der Neuen Deutschen Welle sammelte er außerdem diverse Goldene Schallplatten als Entdecker und Produzent solch berühmter Namen wie Nina Hagen, Nena oder Spliff. Dennoch blieb die visuelle Kunst seine größte Liebe und mit seiner speziellen Sensibilität für die Persönlichkeit des Gegenüber wurde er zum virtuosen Meister.

Kraft, Nachdenklichkeit, Natürlichkeit selbst da, wo sie posierten – in seiner unverwechselbaren Handschrift wurde Rakete zu einem Porträtkünstler wie nur wenige. Oft sind es nachdenkliche Mienen, die er zeigt, wirkliche Gesichter, die Geschichten erzählen, und immer wieder Augen. Tiefe Blicke, die den Betrachter in den Bann ziehen. So ist es nicht verwunderlich, dass ihm manch große Namen Porträt standen von Samuel Beckett und Sean Connery bis Hildegard Knef und Ray Charles.

Faszinierend ist bei dieser Neuauflage nach zehn Jahren, etliche Größen der deutschen und internationalen Musik- und Filmszene in ihren Anfängen zu sehen wie eine Katja Riemann, eine Christiane Paul, Moritz Bleibtreu oder Nina Hoss. Wieviel Sympathien Jim Rakete bei seinen Stars stets genoss, lässt im Übrigen das Vorwort von Peter Lindbergh erahnen.

 

  # Jim Rakete. Photographien 1970-1997; 192 Seiten, 160 Tafeln in Duo-Tone, Großformat; Schirmer/Mosel Verlag, München; € 24,80

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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