MALLMANN/CÜPPERS: „HALBMOND UND HAKENKREUZ"

Erstmals in dieser wissenschaftlichen Klarheit wird die unheilige Allianz zwischen dem Islam und dem Nationalsozialismus in dem Sachbuch „Halbmond und Hakenkreuz. Das Dritte Reich, die Araber und Palästina" belegt. Klaus-Michael Mallmann und Martin Cüppers, beide Historiker der NS-Foschungsstelle Ludwigsburg, zeigen auf, dass es den arabischen Antisemitismus bereits vor der Staatsgründung Israels gab und wie groß der Anteil von deutscher Seite an seinem Aufkommen war.

Der gemeinsame Judenhass war die ideologische Brücke zwischen den arabischen Nationalisten und dem Nationalsozialismus. Wenig bekannt war bisher jedoch die Komplizenschaft zwischen der arabischen Nationalbewegung, angeführt vom fanatischen Amin al-Husseini, und SS-Ideologen, die der NS-Führung die Kooperation schmackhaft machten. Seit Beginn der jüdischen Wiederbesiedlung Palästinas gab es Übergriffe gegen die Juden und in den von Großbritannien besetzten arabischen Gebieten brodelte es gegen die Kolonialherren. „Der Jude ist der Feind, ihn zu töten erfreut Allah", solche Parolen von NS-Propagandaredakteuren fielen auf fruchtbaren Boden und verstärkten die glühende Verehrung für den aggressiven Judenfeind Hitler im arabischen Raum.

Al-Husseini, Mufti von Jerusalem und Onkel des späteren PLO-Führers Jassir Arafat, lebte von 1941 bis 1945 im Berliner Exil, wurde aufwändig hofiert und traf den Führer sogar persönlich zu einer Unterredung. Und die Maßnahmen im Hintergrund gediehen weit konkreter, als allgemein bisher bekannt war. Faktenreich belegen die Experten nun, dass im Führerhauptquartier Pläne gediehen für eine Zangenbewegung deutscher Streitkräfte über die Sowjetunion im Norden vom Kaukasus her und über Ägypten von Süden her Richtung Palästina. Ziel für das Reich war die Verdrängung der Briten aus den rohstoffreichen Gebieten Arabiens, Ziel der Araber war ihre Unabhängigkeit und gemeinsames Ziel die Vernichtung der Juden.

In Berlin gab es nicht nur den „Sonderstab F", aus dem Reichssicherheitshauptamt stand der SS-Obersturmbannführer Walther Rauff einem „Einsatzkommando Ägypten" vor, das 1942 in Rommels Afrika-Korps mitmarschierte, um die in Europa begonnene Ausrottung der Juden im Nahen Osten fortzusetzen. Die notwendige Kollaboration arabischer Kräfte war längst vorbereitet, außerdem wurden die Araber bereits heimlich mit Waffen beliefert. Es waren die Niederlagen der Wehrmacht bei El-Alamein und Stalingrad, die diesen absolut ernst gemeinten Wahnsinnsträumen einen Riegel vorschoben. Außerdem schlug auch der irakische Aufstand gegen die Briten trotz der Unterstützung durch die Luftwaffe fehl.

Dennoch waren die Auswirkungen dieser durch umfassende Fakten hinlänglich nachgewiesenen antisemitischen Koalition von Halbmond und Hakenkreuz weitreichender, als allgemein angenommen. Die deutsche Propaganda in arabischen Ländern von Marokko bis in den Mittleren Osten trug zur ideologischen und tatsächlichen Mobilisierung erheblich bei und ihre von Judenhass geprägten Thesen sind bei Terror-Gruppierungen wie Hisbollah und Hamas heute allgegenwärtiger denn je. Dieses wichtige Standardwerk zur Nahost-Politik bezieht seine provokante Enttarnung des gesamten Hintergrundes der so genannten „traditionellen deutsch-arabischen Freundschaft" dazu aus einer umfangreichen unwiderlegbaren Quellenlage.

 

# Klaus-Michael Mallmann/Martin Cüppers: Halbmond und Hakenkreuz. Das Dritte Reich, die Araber und Palästina; 288 Seiten, div. Abb.; WBG, Darmstadt;

€ 49,90

WOILFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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