LANGE/MATZNER (Hrsg.): „MALEREI DER GEGENWART"

Unter dem programmatischen Titel „Malerei der Gegenwart – Zurück zur Figur" haben die Leiterin der Münchner Kunsthalle der Hypo-Stiftung Christiane Lange und Florian Matzner, Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München, eine große Ausstellung konzipiert. Seit etwa zehn Jahren ist eine weltweite Rückkehr zur gegenständlichen Malerei unübersehbar geworden und die Werkschau zeigte, dass dieser Trend keine Modeerscheinung ist.

Die Ausstellung wie der nun vorliegende opulente Katalog dazu widmen sich der ganzen Bandbreite der Möglichkeiten figurativer Malerei, konzentrieren sich allerdings auf das Bild des Menschen in vielfältigen Stilen. Erfasst wurde ausschließlich Kunst des 21. Jahrhunderts aus 16 Ländern und vier Kontinenten. Dabei spielte nicht das Alter der Künstler sondern das der Kunst eine Rolle, weshalb hier von Maria Lassnig (geb. 1919) bis Johannes Tiepelmann (geb. 1979) Stars der internationalen Szene ebenso wie noch unbekannte Neulinge mit repräsentativen Werken vertreten sind.

Die Fülle der Stile fasziniert dabei wie auch manches Zitat in neuem Licht. Zugleich stellt dieses Comeback der Figur in der Gegenwartskunst keine Palastrevolution dar sondern vielmehr eine bereichernde Rückeroberung von Interesse und Anerkennung für das Gegenständliche in einer ungeheueren Vielfalt auf hohem Niveau. Wem dieser exzellent gemachte Katalog samt seinen fachkundigen Ausführungen dann noch nicht genügt, der hat vom 14. Oktober 2006 bis zum 11. Februar 2007 Gelegenheit, die umfangreiche Werkschau im Museum Franz Gertsch in Bern zu bewundern.

 

# Christiane Lange/Florian Matzner (Hrsg.): Malerei der Gegenwart – Zurück zur Figur; 215 Seiten, ca 280 Farbabb., Großformat; Prestel Verlag, München; € 39,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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