EDITH SCHREIBER-WICKE: „JUSTUS"

Der Himmel kann warten, hieß ein berühmter Film, in dem ein Sportstar einfach nicht einsah, dass er so gesund und munter schon ins Gras gebissen haben sollte. Ähnlich denkt auch Kater Justus, als er aufwacht und den Eindruck hat, im Jenseits gelandet zu sein. Tatsächlich ist er mausetot, was zwar unpassend ausgedrückt ist, aber so nennt es auch Muriel, sogenannte Begleiterin hier im Zwischenreich.

Ungeahnte Möglichkeiten eröffnet ihm diese Muriel, denn man kann auf Wunsch zurückkehren ins irdische Leben. Allerdings mit einer Einschränkung: der bisherige Körper ist futsch. Es geht also nur in anderer Gestalt, zum Beispiel als Vogel oder Delphin. Das aber kommt für Justus überhaupt nicht in Frage, denn er will zurück zu seinem Lieblingsmenschen David und der liebt nun einmal seinen Justus.

Und schlicht „Justus" heißt auch diese außergewöhnlich schön erzählte Geschichte von Edith Schreiber-Wicke, die das gar nicht so einfache Thema um Freundschaft und Tod ohne jeden Anflug von Kitsch umgesetzt hat. Mit trockenem Witz lässt sie herrliche Dialoge funkeln und auch das glückliche Ende ist gelungen. Weitere dicke Pluspunkte für das Buch sind die große klare Schrift für kleinere Leser ab acht Jahre und die Illustrationen von Carola Holland.

 

# Edith Schreiber-Wicke: Justus; 64 Seiten, ill.; Thienemann Verlag, Stuttgart; € 8,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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