P. BOURSEILLER: „DIE NATIONALPARKS DER USA"

Per Gesetz vom 1. März 1872 gründete US-Präsident Ulysses Grant den Yellowstone National Park in Wyoming als ersten Nationalpark der Welt. Die Idee dazu war 1870 in einer Gruppe unter Henry Washburn entstanden, die diese einzigartige Region durchforschten und sie vor den Gefahren der sich rapide ausbreitenden Bevölkerung des noch weitgehend menschenleeren Westens geschützt sehen wollten.

Zwischen 1890 und 1920 stieg die Zahl der unter Schutz gestellten Regionen stark an und es waren vor allem Fotografen, die die amerikanische Öffentlichkeit für die faszinierenden Landschaften begeisterten. Das kann man nun nachempfinden mit dem großartig gestalteten Bildband des weltberühmten französischen Naturfotografen Philippe Bourseiller, der unter dem Titel „Die Nationalparks der USA" 53 der 58 offiziellen Nationalparks mit einer Fülle von atemberaubenden Bildern vorstellt.

Von Maine im Nordosten bis zu den Hawaii-Inseln im Pazifik reicht die Palette, der Südwesten aber ist mit seinen bizarren und meist ungeheuer farbintensiven Naturwundern, die jede menschliche Fantasie verblassen lassen, am stärksten vertreten. Die Parks als lebendige Museen Amerikas erzählen vom Mythos der wilden Ursprünglichkeit des Kontinents und die hat Bourseiller auf seiner einjährigen Fotoreise in majestätischen Aufnahmen eingefangen. Da versteht man, warum die Parks alljährlich von Millionen Menschen besucht werden und warum nicht nur Naturliebhaber sagen, die Parks seien „die beste Idee Amerikas".

Die Autoren Jean-Francois Chaix, Gary Ferguson und Roger Cans haben Texte zur Vorgeschichte und Entstehung der US-Nationalparks sowie solcher auf anderen Kontinenten beigesteuert. Ein Anhang erläutert die Bildlegenden, während der opulente Bildteil selbst mit seinen überwiegenden Panoramaseiten Fotos pur ohne jeden Text bietet. Ob Geysire im Yellowstone Park, Riesenkakteen im Seguro oder Gipsdünen im White Sands von New Mexico – an dieser Vielfalt und Schönheit kann man sich nicht sattsehen. Nicht in der Natur, aber auch nicht in diesem exzellenten Bildband.

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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