E.W. HEINE: "PAPAVERA"

Eine Art Ringparabel beschreibt Erfolgsautor E.W. Heine in seinem ersten Jugendroman "Papavera. Der Ring des Kreuzritters". Titelheldin ist die 15-jährige Tochter des auf dem Kreuzzug ins Heilige Land verschollenen Ritters Papavero. Ihre Rolle ist schon in der Heimat als Herrin von Burg Falkenstein schwieirg, denn Frauen hatten damals im 14. Jahrhundert keinerlei Rechte, Papavera aber wagt es sogar, den Heiratsantrag des fiesen Gaugrafen Rudolf von Randersacker abzulehnen.

Als die Vollwaise nun von diesem als Hexe diffamiert wird, flieht sie und beginnt, ihren Vater zu suchen. Die Feinde, unter ihnen der Inqusitor, bleiben ihr auf der abenteuerlichen Reisen in den Süden stets auf den Fersen. Immer wieder findet das mutige Mädchen jedoch auch Freunde, die ihr helfen, aber sie erleidet auch manch herben Verlust, denn die Sitten sind rau unter all den Gauklern, Kaufleuten, Dirnen und Schiffern, denen sie begegnet.

Der Autor beschreibt das Geschehen vor authentischem historischem Hintergrund mit zupackender und zuweilen deftiger Sprache. Viel Spaß machen auch die oft urigen Typen in manchen Szenen wie auch der Humor, der wenig zimperlich daherkommt. Geschichte und Botschaft dieses Romans ganz im Stil früherer Ritterromane sind von Lessings Ringparabel abgeleitet und überzeugen durch ihre Gradlinigkeit. Im Übrigen sollten sich Jungen im entsprechenden Alter nicht von der Lektüre abhalten lassen, weil die Hauptrolle ein Mädchen spielt – es geht deshalb kein bisschen "weichgespült" wie in typischen Mädchenromanen zu.

 

# E.W. Heine: Papavera. Der Ring des Kreuzritters; 380 Seiten; cbj, München; € 15,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

 

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