DORIS LESSING: "DIE GESCHICHTE VON GENERAL DANN"

Eine Erzählerin im Sinne des Wortes ist die englische Erfolgsautorin Doris Lessing. Wer ihre wie alte Märchen geschriebenen Romane schätzt, weiß, dass sie nicht von Action und Hochspannung leben sondern von ihrer Tiefe und ihrer reichen Fantasie. Das gilt ganz besonders auch für ihr neues Buch "Die Geschichte von General Dann und Maras Tochter, von Griot und dem Schneehund"

Das ist die Fortsetzung von "Mara und Dann", jener Geschichte von 1999 aus einer fernen Zukunft, wenn die Erde nach dramatischen Klimaveränderungen im Süden von Dürre und im Norden von einer Eiszeit beherrscht wird. Seinerzeit kämpften sich die verwaisten Geschwisterkinder durchs menschenfeindliche Ifrik, um im Norden nach erträglicheren Lebensumständen zu suchen. Inzwischen ist Dann ein erwachsener Mann geworden, während Mara bei der Geburt ihrer Tochter Tamar verstorben ist. Dann aber ist in dieser von Gewalt und Kriegen überzogenen Welt als General zu einer gewissen Beühmtheit gelangt.

Nun kämpft er sich allein mit seinem Schneehund durch gen Yerrup im Norden und zum "Zentrum". Die Gletscher schmelzen und vieles versinkt in Sumpf und Wasser, zugleich erwarten die Menschen, dass Dann ihnen Führung gibt. Mühsam versucht er, dem allgemein herrschenden Chaos beizukommen und setzt Hoffnungen auf das Wissen aus früheren Zeiten. Tatsächlich entdecken er und seine Mitstreiter eine versteckte Bücherei, die Weisheiten und Wissen längst untergegangener Zivilisationen bergen könnte.