GEORGIA BYNG: "MOLLY MOON UND DER INDISCHE MAGIER"

Molly Moon ist wieder da und Autorin Georgia Byng ist für die dritte Folge der Abenteuer um das jetzt elfjährige Waisenmädchen mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten tatsächlich eine weitere Steigerung gelungen. Noch mächtiger und lebensgefährlicher als alle Fieslinge zuvor ist dieser Maharadscha von Waqt, der danach trachtet, die Talente des Mädchens für immer ungeschehen werden zu lassen.

Dabei beginnt "Molly Moon und der indische Magier" in Mollys Heimatstadt und sie hat sogar endlich in Lucy Logan aus dem letzten Abenteuer in Amerika ihre verschollene Mutter entdeckt. Da verschwindet aus heiterem Himmel Mollys geliebter Hund Petula in einem Knall. Natürlich will Molly das sofort untersuchen, schon taucht der seltsame Gärtner mit dem Turban erneut auf, ergreift sie und mit einem weiteren Knall reißt er sie mit auf eine Zeitreise nach Indien im Jahre 1870. Doch dieser ausgemergelte Düsterling namens Zackaya dient nur als Lakai des riesenhaften Maharadschas von Waqt, in dessen Gewalt das Mädchen geraten ist.

Der jähzornige Widerling mit der seltsam schuppig verschrumpelten Haut kann gar nicht leiden, dass jemand im Hypnotisieren und Zeitanhalten besser sein könnte als er, deshalb will er diese junge Göre in einer Zeit unschädlich machen, bevor sie im Hypnosebuch des Großmeisters Logan ihre großen übersinnlichen Talente entdeckte. In einem ersten Hypnosezweikampf merkt er schnell, wie stark Molly ist. Sie aber braucht allen Mut, um ihm zu widerstehen, zumal er ihr immer wieder mit neuen gemeinen Tricks zuvorkommt, wenn sie fliehen will.

Aber es kommt noch schlimmer, denn der Magier holt Molly auch aus ihren Altersebenen mit zehn, sechs, drei und einem Jahr, so dass sie sich plötzlich selbst gegenübersieht. Zugleich erfährt sie von der Jagd des Riesen nach bestimmten Kristallen für die Zeitreisen, die er dringend benötigt, um zur Lichtblase am Anfang der Zeit zu reisen und sich dort zu verjüngen. Allerdings hat auch Molly bald heraus, wie man in andere Zeiten springt, zugleich muss sie bei aller Gefahr für sich, die anderen Mollys und ihre Freunde darauf achten, nichts Wesentliches für die Zukunft zu verändern.

Dabei kommt es zu turbulenten Szenen mit vielen Überraschungen, rasanten Verfolgungsjagden und manch dramatischen Situationen, in denen die kleine Heldin endgültig verloren scheint. Es soll hier nicht verraten werden, wie dieses atemberaubend spannende Psychoduell ausgeht, doch der absolut filmreife Roman wird Leser von 10 bis 80 Jahre auch dank seines Humors begeistern, wobei der heftige Sprachfehler des fiesen Maharadschas ein besonders witziger 'Running Gag' ist.

 

# Georgia Byng: Molly Moon und der indische Magier (aus dem Englischen von Wolfram Ströle); 333 Seiten; Carl Hanser Verlag, München; € 15,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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