ROBERT GRIESBECK: "RITA ON THE RUN"

Eine herrlich schräge Kriminalkomödie ist Robert Griesbecks "Rita on the Run", die sofort mitten ins volle Leben springt, wenn diese Rita als Neuling in einem Frankfurter Animierschuppen ahnungslos zu einem fiesen Deal missbraucht werden soll. Als der komische Freier dann in ihrer Wohnung seltsame Spielchen verlangt, setzt die gutmütige Schlampe aus Notwehr KO-Tropfen ein. Mit ungeahnter Wirkung.

Wie beim nächsten Besucher, dem miesen Partner ihrer bulligen Chefin. Als diese auch noch dazwischenplatzt, hilft Rita nur noch die gusseiserne Bratpfanne und Flucht im verwaisten Luden-Schlitten, samt geheimnisvollem Koffer des ersten Herrn. Fehlt noch etwas Bares fürs Untertauchen, der halbseidene Kaufinteressent für das Auto erweist sich jedoch ebenfalls als Fiesling und Rita bleibt erneut nur Notwehr. Die Bilanz von kaum 24 Stunden heißt damit vier Leichen und die schon bisher vom Schicksal nicht verwöhnte 38-Jährige stellt für sich fest: "Das ist wirklich kein Leben für eine Frau."

Doch nun geht es erst richtig los und Rita muss ihre ganze Lebenserfahrung und diesen speziellen, etwas naiven gesunden Menschenverstand zusammennehmen, um irgendwie heil aus dem Schlamassel herauszukommen. Zur bunten Schar ihrer Verfolger gehören inzwischen nämlich Russenmafia, Drogendealer und ähnlich wohlmeinende Zeitgenossen. Rita staunt allmählich über sich selbst und all die Leichen, die ihren Weg pflastern, weil es sich so ergibt. Das bleibt bis zum skurrilen Showdown auf der winterlich idyllischen Insel Hiddensee fesselnd und man fiebert mit der herzhaften Schlampe mit.