JOSTEIN GAARDER: "DAS SCHLOSS DER FRÖSCHE"

Seltsames geschieht Kristoffer, als er eines Nachts im Traum aufwacht, denn im winterlichen Wald begegnet er dem Wichtel Umpin. Der ernennt den Jungen, der die kauzige Geschichte selbst erzählt, zu Prinz Kristoffer Poffer. Umpin ist ein raffiniertes Kerlchen, das jedes Wort von Kristoffer furchtbar wörtlich nimmt. Und so kommt es, dass der einen echten Frosch küssen muss, aus dem nun tatsächlich der Prinz Carolus Rex wird. Der wohnt ganz nahbei auf einem richtigen Schloss, wie es sich gehört.

"Das Schloss der Frösche" nennt Jostein Gaarder es, weil verwunschene Frösche darin eine noch größere Rollere spielen als die garstige Königin, die zickige Prinzessin Aurora und die vielen Salamander. Diese dienen zwar als Wachen des Schlosses, doch sie spielen ein falsches Spiel. Auch beim Tod des gütigen Königs, dem Kristoffer aber mit viel Mut sein Herz zurückgeben kann. Doch nun wird es noch turbulenter, denn Umpin landet im Kerker, während Kristoffer einen der Salamander gefangen nimmt.

Es soll hier nicht verraten werden, wie dieses abenteuerliche Geschehen zu einem glücklichen Ende kommt, denn das ist spannend aufgezogen mit manchen überraschenden Wendungen. Wie immer erzählt der norwegische Erfolgsautor mit wunderbarem Humor sowie blühender und sehr bildhafter Fantasie. Und natürlich darf auch ein feines Maß an subtiler Philosophie nicht fehlen, die sich vor allem dem Phänomen Zeit widmet. Zum großen Lesevergnügen tragen außerdem die liebevollen Illustrationen von Henrike Wilson bei. Einzig unverständlich bleibt, warum diese schöne Geschichte 17 Jahre brauchte, um endlich auch auf Deutsch Leser von 8 bis 88 Jahre zu bezaubern.

 

# Jostein Gaarder: Das Schloss der Frösche (aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs); 128 Seiten, farbig ill.; Carl Hanser Verlag, München; € 14,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

 

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