OTTO/OERTEL: "ATHEN 2004 – UNSER OLYMPIABUCH"

Unter den diversen Büchern über die 28. Olympischen Spiele dürfte "Athen 2004 – Unser Olympiabuch" zu den Spitzenwerken gehören. Dafür bürgen schon die Herausgeber: Kristin Otto, selbst als Schwimmlegende 6-fache Goldmedaillengewinnerin, sowie Heinz Florian Oertel, der als populärster ostdeutscher Sportreporter 17 mal von Olympischen Spielen berichtete. Mit Expertenbeiträgen und einer Fülle hervorragender Fotos bieten sie eine Olympia-Rückschau, die keine Wünsche offen lässt.

Sämtliche olympischen Sportarten sind mit ebenso sachlichen wie spannend aufbereiteten Abhandlungen vertreten und das reicht von der ersten Goldmedaillengewinnerin Du Li (China) im Schießen bis zum traditionell letzten sportlichen Ereignis, dem klassischen Marathonlauf mit Sieger Stefano Baldini (Italien). Umrahmt wird der sportliche Teil von Ausführungen zur gelungenen Organisation samt der Gastfreundschaft der Griechen über die Geschichte Olympias, die hier ja in antiken Zeiten und dann wieder 1896 ihren Anfang nahm, bis hin zum Resümee über den Niedergang der deutschen Olympioniken, bei denen nur die Kanusportler die Bilanz retteten.

Dazu passen die Artikel von den Enttäuschungen wie jenen der Schwimmer, bei denen Franziska von Almsiek ohne Gold abtrat, oder dem Skandal um die aberkannten Goldmedaillen für die Vielseitigkeitsreiter. Um so erfreulicher die Erfolge z.B. von Birgit Fischer, der großen "alten Dame" des Kanusports mit dem 8. Gold oder jene Krimis der Handballer. Natürlich ist das Kugelstoßen an antiker Stätte im klassischen Olympia beschrieben, aber auch manche Kuriosa, kleine Tragödien durch Fehlentscheidungen und auch die viel zu vielen Dopingfälle.