CHRISTOPHER PAOLINI: "ERAGON"

Ganze 15 Jahre alt war Christopher Paolini aus Montana, als er sein erstes Buch schrieb, das gewaltige Fantasy-Epos "Eragon". In den USA inerhalb weniger Monate zum Millionseller geworden, erobert dieser fesselnde Roman jetzt unaufhaltsam den Rest der Welt. Und dies ist erst Teil 1 der Trilogie mit dem Untertitel "Das Vermächtnis der Drachenreiter".

Eragon ist wie sein Erfinder 15, als er auf der Jagd einen seltsamen Edelstein findet, aus dem jedoch bald ein blauer Drache schlüpft. Das merkwürdige Wesen tritt in telepathischen Kontakt zu ihm und von dem geheimnisvollen Geschichtenerzähler Brom erfährt der mutige Jäger vieles über jene Drachen früherer Zeiten und ihre Reiter. Der despotische König Galbatorix rottete sie einst aus und nun schickt er seine Schergen aus, um den Drachen samt Eragon ebenfalls zu vernichten, bevor sie seine Macht über ganz Alagaesia gefährden können.

Sie bringen Tod und Verderben über Eragons Familie, der selbst aber kann mit Drachen Saphira und Brom fliehen. Der Alte lehrt ihn seine verborgenen magischen Kräfte im Kampf mit immer neuen Feinden vorsichtig einzusetzen und er überreicht ihm ein Schwert, das einst die wehrhaften Elfen für einen Drachenreiter fertigten. Es sind schlechte Zeiten, denn Galbatorix setzt sein Heer aus finsteren gehörnten Monstern ein, die vor keiner Grausamkeit zurückschrecken. Aber auch die Ra'zac erweisen sich als blutrünstig, doch im Kampf mit ihnen gesellt sich mit dem mysteriösen jungen Murtagh ein weiterer mutiger Partner zu Eragon.

Nachdem Brom bei den Angriffen umgekommen ist, suchen sie gemeinsam nach den Varden, jenen Rebellen, die seit langem gegen die Gewaltherrschaft von Galbatorix kämpfen. Auf ihrem Zug dorthin befreien sie die geschundene Elfenfrau Arya, die das Drachenei mit Saphira vor dem Zugriff durch die finsteren Urgals gerettet hatte. In der Zwergenstadt Trondjheim schließlich spitzt sich alles zu und in einem dramatischen Finale von archaischer Wildheit kommt es zu einer ebenso blutigen wie grandiosen Fantasyschlacht. Für Eragon und seine Freunde ist der Kampf damit jedoch noch längst nicht zuende, denn Galbatorix herrscht ja noch immer und jagt den Erben der Drachenreiter gnadenlos....

Nach diesem hinreißenden Auftakt dürfen sich die Freunde vom "Herrn der Ringe" oder "Harry Potter" auf die Fortsetzung freuen. Der jugendlicher Autor hat eine Welt voller Zauber geschaffen, die ungeheuer vielfältig und von ganz eigenständiger Magie durchdrungen ist. Nicht jede Figur mag da völlig neu erfunden sein, doch jede hat ihren eigenen ausgreiften Reiz und die Verwendung des Alt-Norwegischen für viele Bezeichnungen schafft einen zusätzlichen Charme. Fazit: "Eragon" ist weit mehr als ein aufregendes Jugendbuch und hat alle Voraussetzungen für einen Fantasy-Klassiker.

 

# Christopher Paolini: Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter (aus dem Amerikanischen von Joannis Stefanidis); 606 Seiten; cbj, München; € 19,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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