ISABEL ALLENDE: "IM BANN DER MASKEN"

Auch im Finale ihrer Jugendtrilogie fesselt die chilenische Erfolgsautorin Isabel Allende wieder mit spannenden Abenteuern in einer exotischen und gefährlichen Weltgegend. "Im Bann der Masken" heißt dieser Roman und er beginnt, als Großmutter Kate mit ihrem Neffen Alex Cold aus Kalifornien sowie dessen freundschaftlicher Partnerin Nadia vom Amazonas noch im Himalya weilen, wo sie nach den im Roman "Im Reich des Goldenen Drachen" beschriebenen dramatischen Ereignissen Gast eines dankbaren Bergkönigs sind.

Ein Eilauftrag lässt die raubeinige Reisejournalistin Kate nach Kenia in den afrikanischen Urwald aufbrechen, wo sie an einer Elefantensafari teilnehmen soll. Natürlich nicht ohne Alex und Nadia und alsbald schon geraten sie in lebensgefährliche Verstrickungen. Pater Fernando bittet um Hilfe, denn er sucht zwei verschollene Missionare und vermutet sie tief im wildesten Dschungel im Gebiet der Pygmäen.

Als sie mit der wagemutigen Buschpilotin Angie dorthin gelangen, werden sie Gefangene des riesenhaften Königs Kosongo, der sich das Pygmäen-Dorf Ngoubé mit seinen üblen Schergen unterworfen hat. Milizenführer Mbembelé sorgt für die brutale Unterdrückung und Ausbeutung sowohl seiner Bantu-Scharen wie auch der als Sklaven unterjochten Pygmäen. Der stets maskierte König ist reich geworden durch Elfenbein, das ihm seine Sklaven beschaffen müssen, andernfalls verkauft er deren gefangen gehaltenen Kinder. Über allem liegt der drohende Schatten des geheimnisvollen bösen Zauberers Sombe mit dem mächtigen Leoparden-Kopf.

Niemand wagt gegen das blutrünstige Regime aufzubegehren, bis Alex und Nadia unter Lebensgefahr eingreifen. Als es ihnen gelingt, das von Kosongo gestohlene heilige Amulett der Pygmäen zurückzuholen und als sie dann auch noch die verschollene Königin Nana-Asante im tiefsten Dschngel aufspüren, fassen die Verskalvten erstaunlichen Mut. Es kommt schließlich zu einem wild bewegten Finale, bei dem die beiden Jugendlichen auch ihre geheimen magischen Kräfte einsetzen müssen – mehr aber soll hier nicht verraten werden.

Auf jeden Fall ist dieser Schlussroman ähnlich aufwühlend und zugleich so farbig und mit einem Schuss rauem Humor verfasst wie seine Vorgänger. Da faszinieren die fremdartigen Landschaften, die zuweilen mystische Athmosphäre und ganz nebenher knistert eine erste Verliebtheit zwischen den beiden Heranwachsenden. Das ist dann erneut ein großer Lesespaß nicht nur für junge Leser ab etwa zwölf Jahren und filmreif sowieso.

 

# Isabel Allende: Im Bann der Masken (aus dem Spanischen von Svenja Becker); 299 Seiten; Carl Hanser Verlag, München; € 16,90

# dito, jedoch: 239 Seiten; Schutzumschlag u. Lesebändchen; Suhrkamp Verlag, Frankfurt; € 22,80

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

 

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