OLAF BÜTTNER: "SOMMERSTURM"

Julian ist 15, als sein Vater bei einem Unfall umkommt. Vor drei Jahren starb bereits seine Mutter an Krebs und so ist er plötzlich Vollwaise. Von der garstigen Verwandtschaft will ihn jedoch niemand aufnehmen. Da bietet ihm unerwartet Tante Betty ein Zuhause bei sich an. Zur Empörung der Familie, denn Betty ist nicht nur geschieden und von zweifelhaftem Ruf, sie ist außerdem erst 31, attraktiv und alleinstehend.

Für Ich-Erzähler Julian fällt die Wahl aus einem einfachen Grunde dennoch sofort zugunsten Bettys aus: die Alternative hieße Heimunterbringung. Außerdem interessiert ihn das recht wechselhafte Liebesleben seiner Tante überhaupt nicht, denn er ist ja in der Schule in Luisa verliebt. Obwohl – irgendwann reagiert er reichlich heftig auf einen besonders anhänglichen Verehrer Bettys. Hat er sich womöglich doch in die schöne und so freizügige Tante verknallt?!

"Sommersturm" hat Olaf Büttner seinen ersten Jugendroman überschrieben und genau einen solchen durchlebt Julian jetzt. Da geht es schon in der Schule recht aufregend zu und nun stecken auch noch die Verwandten ihre Nasen in sein neues Zuhause, allen voran die garstige Tante Martha. Um so spannender wird es, als Julian schließlich hinter ein dunkles Familiengeheimnis kommt, das ihn mehr angeht, als er je geahnt hätte.

Das alles wirkt dann in seiner deftigen, klaren Sprache überzeugend authentisch. Zugleich gelingt es dem Autor, diese dramatisch bewegte Achterbahn des Lebens und der Gefühle mitten in der Pubertät einfühlsam und glaubhaft dazustellen. Fazit: ein Jugendroman, der die Leser ab etwa 13 bis zur letzten Zeilen fesseln dürfte.

 

# Olaf Büttner: Sommersturm; 151 Seiten; Sauerländer Verlag, Düsseldorf; € 10,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

 

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