BENJAMIN PRADO: "ALS EINER VON UNS LAURA SALINAS..."

"Als einer von uns Laura Salinas töten wollte" ist einer dieser Romane, die den Leser mit einem raffinierten Wechselspiel von Akteuren, Erzählsträngen und vermeintlich sicheren Hinweisen bis zur letzten Zeile fesselt. Um ihn bis dahin immer wieder zu düpieren wie jener hinreißend selbstgefällige Ich-Erzähler. Doch selbst bei ihm lässt der spanische Erfolgsautor Benjamin Prado immer wieder rätseln: ist es der Arzt, der Schriftsteller oder der Buchhalter, der da gerade von neuen Winkelzügen und manch menschlichen Abgründen berichtet?

Zentraler Anlaufplatz der drei befreundeten Männer ist Glorias Bar, im Mittelpunkt aber steht als Objekt der Begierde jene verlockend schöne Laura. In sie hat sich der Buchhalter Alcaen unrettbar verliebt, als er einmal mehr seinem skurrilen Spleen nachgeht und sich als vorgeblich reicher Mann für eine Luxusvilla interessiert. Laura ist die zuständige Maklerin und die Begegnung mit ihr ist einer jener Momente, von denen an das Leben nie mehr wie zuvor sein kann. Wegen ihr kommt der hoffnungslose Alcaen gar auf kriminelle Ideen, die Dame selbst jedoch bleibt dabei eine vage Erscheinung und man kann sich durchaus fragen, ob ein Blick hinter ihre Fassade überhaupt lohnen würde.