ANDY WARHOL – THE LATE WORK

Andy Warhol (1928-1987) war einer der berühmtesten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts, doch erst der Stiftung 'museum kunst palast Düsseldorf' ist es dank dessen Generaldirektor Jean-Hubert Martin jetzt gelungen, ebendort eine große Ausstellung (11.2.- 2.6. 2004) auszurichten, die alle Facetten seines ungeheuer reichhaltigen Werkes zeigt. Es ist vor allem der erstmals mögliche differenzierte Blick auf die letzten 15 Schaffensjahre, der hier fasziniert.

Mit "Andy Warhol – The Late Work" liegt dazu ein opulenter dreibändiger Ausstellungskatalog im Schmuckschuber vor. Dieses so genannte Spätwerk Warhols setzt 1972 mit der Serie der Mao-Gemälde ein und man erkennt die lange unterschätzte Auseinandersetzung Warhols mit der Malerei. Zugleich wird deutlich, wie sehr sich das Werk dieser Ikone der Pop Art der 60er Jahre hier formal und inhaltlich von jenem der Factoy-Ära unterscheidet. Offenbart werden zahlreiche, künstlerisch ambitionierte Arbeiten, die der Öffentlichkeit bisher selten gezeigt wurden und manches war bisher sogar gänzlich unbekannt.

Ein Heft widmet sich den Paintings und Wallpapers, darunter die berühmten Oxidationsbilder, während das andere ein Fülle von Fotos und Kontaktstreifen enthält, die u.a. Schnappschüsse von seinen Filmarbeiten aber auch von etlichen Berühmtheiten der New Yorker Szene der hedonistischen "studio 54"-Zeiten wie Bianca Jagger und Madonna zeigen. Als drittes fesselt ein Textbuch mit Texten, Essays und Interviews, inklusive jenem letzten kurz vor Warhols Tod. "Andy Warhol – The Late Work" ist eine gelungene originelle Werkschau, die einen authentischen Eindruck der späten Jahre in Wort und Bild präsentiert und dabei viel Überraschendes bietet.

 

# Andy Warhol – The Late Work; 420 Seiten, über 400 Abb., 3 Bände im Schmuckschuber, Großformat; Prestel Verlag, München; € 39,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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