JAMES SPADA: "JULIA ROBERTS. DIE BIOGRAFIE"

Julia Roberts ist die Königin von Hollywood: Oscar-Preisträgerin, Garant für Welterfolge und mit Rekordgagen bis 20 Millionen Dollar in die Liga der männlichen Superstars eingebrochen. Und das alles mit 36 Jahren, die allerdings so bewegt und ereignisreich waren, dass eine Biographie der Künstlerin durchaus bereits Sinn macht. Unter dem schlichten Titel "Julia Roberts. Die Biografie" legt sie Star-Biograf James Spada nun vor.

Und sie enttäuscht keineswegs, denn Julia Fiona Roberts hat einen durchaus romanhaften Weg aus ärmlichen Verhältnisses in Atlanta, Georgia, zu "America's Sweetheart" und derzeit funkelndsten Stern am Starhimmel hinter sich. Die Schauspielerei war ihr offenbar in die Wiege gelegt, denn die Eltern unterhielten ein Theater für Kinder, allerdings mit wenig kommerziellem Erfolg. Der Vater soll "schwierig" gewesen sein, unter ihm litt besonders Julias älterer Bruder Eric, der dann als erster eine Filmkarriere machte.

Nach der Scheidung der Eltern 1972 wurde es mit einem erneuten Ekel als Stiefvater noch schlimmer für Julia und ihre Schwester. Die chaotischen Familienstreitigkeiten mögen der Grund dafür sein, dass Julia Roberts Konfrontationen hasst und Konflikten aus dem Weg geht. Mit zehn war sie ein hässliches Entlein, schlaksig und groß, mit dicker Brille und diesem breiten Mund. Erleichterung kommt erst 1984 mit dem Weggang des Stiefvaters, sie trägt Kontaktlinsen, schulterlange rotbraune Mähne und die Zähne sind gerichtet. Mit 18 folgt sie dem Bruder und der ebenfalls schauspielernden Schwester nach New York und im Jahr darauf hat sie die erste kleine Filmrolle – ausgerechnet als Erics Schwester!

Ihr Durchbruch kommt 1987 mit "Mystic Pizza" und mit "Pretty Woman" wird sie 1989/90 zum Weltstar, wobei sie das Glück hat, dass man das düstere Originaldrehbuch zur charmanten Romanze umwandelt. Zwischendurch gab es nicht nur zahllose Liebesaffären, fast wäre sie 1988 an Hirnhautentzündung gestorben! Und es folgen immer neue Filmerfolge, aber auch jene legendäre Affäre mit Kiefer Sutherland, die Tage vor der Hochzeit platzte. Sie überarbeitet sich, heiratet überraschend den so ganz anders gearteten Lyle Lovett und erlebt mit Film Nr. 13 den ersten Flop. Scheidung, Affären, Filmpausen, eine Ranch in New Mexico (wo sie Trecker fährt!), mit 33 der Oscar für "Erin Brockovich" und es ist längst noch nicht Schluss.