STUART DAVID: "PEACOCKS MANIFEST"

Peacock ist das englische Wort für Pfau und wenn Peacock Johnson aus Glasgow diesen Spitznamen trägt, dann nicht nur wegen seiner geliebten grellbunten Hawaiihemden. Peacock ist ein Kleinganove und Spinner, das aber mit genialen Ideen. Die neueste: aus Glen Campbells Country-Hit "Rhinestone Cowboy" will er einen Dancefloor-Hit machen. Reichtum winkt, das ist klar, auch wenn der Schottendödel kein Instrument beherrscht und auch sonst keine Ahnung von Musik hat.

"Peacocks Manifest" hat Stuart David seinen neuen Roman genannt, in dem Peacock nun als schnoddriger Ich-Erzähler darlegt, wie man trotzdem einen Hit landet und unweigerlich schwer reich wird. Über den Kumpel eines Kumpels weiß er von Evil Bob in Chicago, dass der genau der richtige Partner für den Plan ist. Mit den letzten Dollars dort angekommen, zeigt sich allerdings, dass Evil Bob mit den schönen Cowboystiefeln und dem Haarnetz genauso viel von Musik versteht wie Peacock.

Doch wen stören schon Unfähigkeit und Vernunft, wenn man eine Idee hat und so wird aus dem anfänglichen Frust miteinander eine absolut schräge Roadnovel. Planlos kurven die kauzigen Anti-Helden durch die amerikanische Provinz und dann kommt auch noch Peacocks bessere Hälfte Bev dazu, um das Chaos zu vervollkommnen. Hollywood, Graceland, Nashville, tolle Namen und dennoch irgendwie noch aufgeblasener als die Hochstapelei der drei Knalltüten auf der Jagd nach dem Glück.

Slapstick, krummer Hintersinn und diese ständigen Probleme mit dem Sinn für die Wirklichkeit feiern fröhliche Urständ und die Lachmuskeln werden heftig strapaziert. Autor David, selbst Musiker (Belle & Sebastian, Looper), gibt seinem Affen fröhlich die Sporen und schwadroniert sich einen Wolf mit diesen drei Losern im Lande der unbegrenzten Unmöglichkeiten. Und es wäre eine Todsünde, diesen Roman nicht adäquat zu verfilmen!