KARL-WILHELM WEEBER: "LUXUS IM ALTEN ROM"

Das lateinische Wort Luxus steht ursprünglich für "üppige Fruchtbarkeit" im botanischen Sinne, gilt jedoch seit der überbordenden Prachtentfaltung und Verschwendung der alten Römer als Synonym für verzichtbaren Überfluss. ‚Luxuria‘, das war spätestens seit der Erringung der Weltherrschaft Roms im 1. Jahrhundert vor Christus jene aufblühende legendäre Genusssucht und Prunkliebe der römischen Oberschicht.

Ihr widmet sich Karl-Wilhelm Weeber, Professor für Alte Geschichte an der Universität Wuppertal, mit dem opulent aufgemachten Textbildband "Luxus im alten Rom. Die Schwelgerei, das süße Gift..." Das Imperium war reich und es gab Reiche und Superreiche, deren Statussymbole bis hin zu prachtstrotzenden Bestattungen und Grabmalen die Gesellschaft prägten. Dabei waren die Unterschiede zwischen Arm und Reich damals weitaus krasser als selbst im viktorianischen England. Zu den Wegbereitern des Luxus gehörte der erfolgreiche Feldherr Lukullus (117-56 v. Chr.), dessen Ruf als Genussmensch durch die sprichwörtlichen lukullischen Freuden auf ewig unvergesslich bleiben wird.

Weeber beschreibt neben den von Lukullus gewissermaßen hoffähig gemachten Ausschweifungen in Gelagen und Lustbarkeiten bis hin zu Edel-Latrinen aber auch die grenzenlose Verschwendung in anderen Bereiche. Da überboten sich die Reichen und Mächtigen gegenseitig an prachtvollen Landsitzen, exquisitester Kleidung und millionenschwerem Schmuck. Für Edelmöbel, gebildete Sklaven oder Wohlgerüche und Parfüms wurden Irrsinnssummen ausgegeben und natürlich schwelgte man auch bei erotischen Ausschweifungen im Luxus, wo der Kauf eines besonders hübschen Knaben oder der Unterhalt einer Edelkurtisane schon mal ein Vermögen kosten konnte.