PHILIPPA GREGORY: "DER HERR DER ROSEN"

Einmal mehr besticht die englische Erfolgsautorin Philippa Gregory mit einem historischen Roman. "Der Herr der Rosen" spielt vor realem Hintergrund in jener wild bewegten Zeit um 1642, als England vom Bürgerkrieg erschüttert wird. Als Zeitzeuge steht John Tradescant als Herr über die Rosen und die Gärten des Königs im Mittelpunkt. Es gab diesen Gärtner wirklich (1608-1662) und er hinterließ neben wertvollen Züchtungen auch eine überlieferte Sammlung exotischer Raritäten.

Tradescant flüchtete 1638 in die neuen Kolonien nach Virginia, weil er nicht für Charles I. in die Schlacht ziehen will. Obwohl er wegen seiner kleinen Kinder aus erster Ehe eine Vernunftsehe mit Hester eingegangen ist, verliebt er sich im noch wilden Amerika bei seinen botanischen Forschungen in die Indianerin Suckahanna vom Stamm der Powhatan. Nach seinem Scheitern als Tabakpflanzer findet er Unterschlupf bei ihrem Stamm und heiratet die junge Frau. Und flieht zurück in die Heimat, als man von ihm verlangt, weiße Siedler zu töten, die die Ureinwohner versklaven oder vernichten wollen.

In England hat Hester tapfer die Fährnisse durch marodierende Soldaten, royalistische Verschwörer und die Pest überstanden, doch der verheerende Bürgerkrieg fordert auch in Tradescants Familie Opfer. John wird schließlich sogar Zeuge der Gerichtsverhandlungen und der Hinrichtung des hochverräterischen Königs, dem er als Gärtner und Botaniker bis zuletzt treu diente.

"Der Herr der Rosen" ist ein bewegendes Geschichtsepos und als Historikerin überzeugt die Autorin mit exzellent recherchiertem Zeit- und Lokalkolorit in dieser packenden und zutiefst menschlichen Familiengeschichte vor realem Hintergrund.

 

# Philippa Gregory: Der Herr der Rosen (aus dem Englischen von Justine Huber und Susanne Olivia Klotz); 742 Seiten; Aufbau-Taschenbuch, Berlin; € 12,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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