DAVE BERRY: "DIE ACHSE DES BLÖDEN"

Präsident George W. Bush gilt als Erfinder der Achse des Bösen. Aber können Amerikaner überhaupt Politik machen?! Der Durchschnittsbürger in den USA hält das Mitmachen dabei jedenfalls für 'institutionalisierte Selbstbefriedigung'. Ein Experte aber hat es nun buchmäßig zusammengefasst unter dem erhellenden Titel "Die Achse des Blöden. Eine Evolutionstheorie der USA".

Zunächst aber verballhornt Berry die Menschheitsgeschichte, mit der die Amis allerdings eher weniger zu tun haben. Für die beginnt der Spaß erst mit der Geburtsstunde der USA in Kapitel 2, wo vor allem die 'Constition' zwerchfellerschütternd durchleuchtet wird. Bekanntlich ist sie so was wie eine Verfassung oder unser Grundgesetz, aber besser als alle drei zusammen.

Genial wird es dann bei den Lachnummern mit Weltniveau, selbst von Berry zuweilen auch als Präsidentenwahlen bezeichnet, die grundsätzlich aus 'sieben Wochen Wahrheit und Werbung' bestehen und Muppets in Maßanzügen ins Weiße Haus schleudern. Die Wahlkampf-Drehbücher lesen sich wie bitterböse Satire mit Supertypen als Bewerbern. Und wenn wie 2000 Florida den Ausschlag für einen Bush junior gibt (die Gene von Daddy schlagen eben durch!), so liegt das an dem dortigen besonders wahlfreudigen Volk – da wählen selbst Weggezogene noch jahrelang weiter, notfalls vom Friedhof aus! Berrys Empfehlung deshalb: Florida zurückgeben an Spanien!

Aber was ist nun mit George W. selbst? Wir ahnten es bereits und Berry führt den Beweis: er ist eine Präsidentenmixtur aus John Wayne und Heinrich Lübke, so in etwa. Und wer dieses unsachliche Sachbuch jetzt etwa als antiamerikanisch niedermachen möchte, liegt völlig falsch, denn der Autor ist selbst Ami und sogar Pulitzer-Preisträger. Der Originaltitel des herrlich schrägen Buches lautet übrigens "Dave Berry hits below the Beltway"....